Team jameda
Wenn der Bauch rebelliert, ist die Stimmung schnell im Keller: Rund 13 Millionen Deutsche haben jeden Tag mit Magenschmerzen zu kämpfen. Meist sind die Schmerzen harmlos und Folge einer ungesunden Ernährung oder eines hektischen Lebensstils. Nichtsdestotrotz kann Bauchweh den Alltag zum Stillstand bringen, ist der Darm mit seinen 100 Millionen Nervenzellen doch besonders empfindlich. Was Sie tun können, um schnell wieder fit zu sein, verrät dieser Artikel.
Inhaltsverzeichnis:
Scharf, brennend oder dumpf: Magenschmerzen sind unangenehm, besonders wenn sie mit Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen einhergehen. Sind die Schmerzen sehr stark und treten plötzlich, in kurzen Abständen hintereinander auf, sprechen Experten von Magenkrämpfen.
Magenschmerzen können viele Ursachen haben. Manche Patienten haben zu viel gegessen, einen übersäuerten Magen oder sind gestresst. Bei anderen hat sich die Magenschleimhaut oder der Übergang zwischen Magen und Speiseröhre entzündet. In seltenen Fällen stecken ernste Erkrankungen wie Magengeschwüre oder Magenkrebs hinter den Schmerzen. Die Behandlung muss auf die Ursache der Beschwerden abgestimmt werden – Infekte oder Geschwüre erfordern eine andere Therapie als Magenverstimmungen.
Schmerzmittel oder Tropfen, welche die Wirkung der Magensäure einschränken wie zum Beispiel Protonenpumpenhemmer, sind nur kurzfristige Lösungen. Schließlich können sie unerwünschte Nebenwirkungen mit sich bringen – und die Magenschmerzen sogar verstärken. Vorsicht ist auch bei ASS, Diclofenac oder Ibuprofen geboten: Sie nehmen zwar den Schmerz, können aber die Schutzschicht des Magens angreifen.
Bei unspezifischen Magenschmerzen, deren Ursachen unklar sind, haben sich verschiedene Heilpflanzen bewährt, darunter Pfefferminze, Fenchel oder Kamille. Aber auch Angelikawurzel, Kümmel- und Mariendistelfrüchte, Schleifenblume und Schöllkraut lindern die Schmerzen und hemmen Entzündungen, wie mehrere Studien belegen. Spezielle Magen-Darm-Tees enthalten meist eine Mischung mehrerer Heilpflanzen, die sich in ihrer Wirkung ergänzen.
Hier zwei Rezepte, mit denen Sie Ihren Magen-Tee selbst mischen können:
Gegen Blähungen und Völlegefühl helfen:
Magenschmerzen nach Alkohol- oder Kaffeegenuss:
Mehr als die Hälfte aller Patienten leidet unter stressbedingten Magenschmerzen. Was hilft, wenn Sie befürchten, dazuzugehören:
Ihre Magenschmerzen gehen mit Übelkeit einher?
Wer seine Schmerzen schonend lindern möchte, kann auch auf Wärmeanwendungen setzen: Kirschkernkissen, Wärmflaschen oder heiße Bäder sorgen dafür, dass der Magen-Darm-Bereich besser durchblutet wird und sich Krämpfe lösen. Halten Sie Bettruhe, um wieder zu Kräften zu kommen.
Ein altes Hausmittel ist außerdem die Rollkur: Gießen Sie zweieinhalb Esslöffel Kamillenblüten mit einem halben Liter kochendem Wasser auf, lassen Sie den Tee zehn Minuten ziehen und trinken Sie dann zwei Tassen davon. Im Anschluss legen Sie sich jeweils für zehn Minuten auf den Rücken, auf die rechte, dann auf die linke Seite und zum Abschluss auf den Bauch. So verteilt sich die Kamille gleichmäßig im Magen.
Patienten mit Magenschmerzen ist der Appetit meist vergangen. Doch wenn die Schmerzen nachlassen, meldet sich der Hunger wieder. Dann ist es sinnvoll, einfache Kost zu sich zu nehmen, um den Magen zu schonen. Zu den alten Hausmitteln gegen Magenschmerzen gehören Bananen, die reich an Kalium sind und vor allem durchfallgeplagten Patienten helfen, aber auch leicht verdaulicher Reis. Bekömmlich sind auch Apfelmus, das gegen Verstopfungen wirkt, Toast, Nudeln und Kohl.
Hat Sie eine Magen-Darm-Infektion erwischt, helfen Karotten- und Schleimsuppe, die Krankheitserreger auszuscheiden. Hier erfahren Sie, was Sie bei Magen-Darm-Grippe sonst noch essen dürfen. Sind Ihre Magenschmerzen säurebedingt („Sodbrennen“), gilt es andere Regeln zu beachten.
Vermeiden Sie besser Gerichte mit viel Zucker und Fett. Auch Nikotin, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke sind vorerst tabu
Vielen Patienten schlägt ihr hektischer Lebensstil auf den Magen. Anstatt ständig zu Süßigkeiten zu greifen, zwei der drei Hauptmahlzeiten ausfallen zu lassen oder möglichst schnell einen Teller Fastfood hinunterzuschlingen, ist es besser, sich Zeit zu nehmen.
Das Stresshormon Cortisol dafür, dass sich Atmung und Herzschlag beschleunigen und die Muskulatur besser durchblutet wird. Davon bleibt auch der Verdauungstrakt nicht verschont: Er stellt seine Tätigkeit vorübergehend ein, damit genug Energie zur Verfügung steht, um die stressige Situation zu bewältigen. Bauchschmerzen und leichte Übelkeit sind die Folge. Wer auf stressige Situationen regelmäßig mit Magenschmerzen reagiert, sollte versuchen, sein Stressniveau nach Möglichkeit zu senken.
So entspannen die Deutschen laut einer TK-Umfrage am besten:
Sport oder Entspannungstechniken können ebenfalls helfen. Wie Sie Ihre Nerven sonst noch stärken, erfahren Sie hier.
Magenschmerzen sind meist harmlos. Wenn die Schmerzen jedoch länger als vier Wochen anhalten oder Übelkeit, Müdigkeit oder Appetitlosigkeit dazu kommen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Warnsignale sind außerdem plötzlicher, unerklärlicher Gewichtsverlust, verfärbter Stuhl oder Schmerzen beim Essen. Der Arzt klärt die Ursachen genau ab, zum Beispiel indem er den Magen abtastet, nach den Symptomen frägt oder bei Bedarf eine Magenspiegelung durchführt. Schließlich leitet er eine individuelle Therapie ein, um die Beschwerden zu lindern.
Wenn Sie unter der Refluxkrankheit, einem Magen- und Zwölffingerdarmgeschwür, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder einem Reizmagen leiden, könnten Ihnen der Arzt spezielle Medikamente verschreiben. Ihr Arzt gibt Ihnen außerdem gerne individuelle Tipps, wie Sie Ihren Magen schonen können. Mehr Infos finden Sie auch hier.
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