Die Kalkschulter ohne Operation wieder beweglich machen (Teil 1)

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Was ist eine Kalkschulter?
Als Kalkschulter wird die Kalkeinlagerung in die Schultersehne bezeichnet (medizinisch: tendinosis calcarea). Ist die Kalkeinlagerung akut entzündet und schmerzhaft, spricht man auch von einer tendinitis calcarea. Die Kalkschulter entsteht durch eine Kalkeinlagerung in die Schultersehne. Im Ultraschall oder im Röntgen ist diese Kalkeinlagerung Verkalkung für den Schulterspezialisten gut zu erkennen. Meistens ist die Supraspinatussehne der Schulter betroffen.

Was sind die Folgen einer Kalkschulter?
Die Schulter wird schmerzhaft. Der Bewegungsumfang lässt nach. Sowohl Überkopfbewegungen als auch der sogenannte Schürzengriff (Bewegung nach hinten, als ob man sich die Schürze bindet) werden behindert. Auch nachts spürt der Patient Schmerzen: häufig ist es unmöglich, auf der erkrankten Schulter zu liegen. Alltägliche Überkopfbewegungen werden durch die schmerzhafte Kalkschulter unmöglich. Das sind so alltägliche Bewegungen wie beim Haare Abtrocknen oder Pullover ausziehen. Plötzlich entstehende Nackenschmerzen weisen häufig auf ein Schulterproblem hin: die Unbewusste Schonung der Schulter kann zu Verspannungen führen. Die Kalkschulter wird schmerzhaft und führt zu einer starken Einschränkung der Arbeits- und Sportfähigkeit. Der Krankheitsverlauf der unbehandelten Kalkschulter ist langwierig und kann sich über Jahre hinziehen. In vielen Fällen löst sich der Kalkherd in der Schultersehne auch spontan wieder auf. Die spontane Heilung der Kalkschulter will wegen der starken Einschränkungen aber kaum ein Patient abwarten.

Wer bekommt eine Kalkschulter?
Frauen sind wesentlich häufiger von Kalkschulter betroffen als Männer. Einen eindeutigen Auslöser für Kalkschulter kennt man nicht. Meist tritt die Kalkschulter im Alter von 35 bis 50 Jahren erstmals auf. Sportler mit starker Belastung der Schulter sind häufiger betroffen (Tennis, Badminton). Aber auch Schwerarbeiter, vor allem Über-Kopf Arbeiter, bekommen häufiger eine Kalkschulter. Der allgemeine Alterungsprozess und Durchblutungsstörungen können eine Rolle spielen bei der Entstehung der krankhaften Kalkeinlagerung in der Schulter.

Ursache der Kalkschulter: der Stoffwechsel in der Schultersehne
Über die Ursache der Kalkschulter wird viel spekuliert. Äußere Ursachen wie Stürze und Sehnenrisse können eine Rolle spielen. Auch die allgemeine Belastung des Organismus durch Sport, Schwerarbeit, durch Substanzen wie Nikotin können die Kalkschulter begünstigen. Wir sehen die Kalkschulter als Folge eines unzureichend funktionierenden Stoffwechsels im Schultersehnenbereich.

Warum ist die ganzheitliche Behandlung der Kalkschulter wichtig?
Es gibt viele Gründe für lokale Stoffwechseldefizite. Unabhängig von den individuellen Gründen führt ein Stoffwechseldefizit zur Verkümmerung des Gewebes der Sehnen. Die Zellen der Sehnen lagern nutzloses Bindegewebe ein und werden unelastisch. Weil viele Faktoren den Stoffwechsel beeinflussen, sehen wir die Entstehung der Kalkschulter als Krankheit mit vielen, oft gleichzeitig auftretenden Ursachen an. Daher ist auch unsere Therapie der Kalkschulter auf eine ganzheitliche Aktivierung des Stoffwechsels ausgerichtet. Die Schulter muss nicht nur befähigt werden, das Kalkdepot wieder abzubauen. Die Neuentstehung der schmerzhaften Verkalkung muss verhindert werden. Dafür verwenden wir eine systematische Therapie, die nach der Auflösung des Kalkdepots durch eine nachhaltige Aktivierung des Stoffwechsels die Neubildung des Kalkdepots verhindert.

Wie kann Ihr Schulterspezialist die Kalkschulter diagnostizieren?
Schon das Patientengespräch und die Prüfung des Bewegungsumfanges der Schulter gibt dem untersuchenden Arzt einen klaren Hinweis auf die Schulterverkalkung. Gesichert wird die Diagnose dann durch bildgebende Verfahren: Sonografie (Ultraschall) und Röntgen zeigen die Kalkdepots in der Schultersehne ganz deutlich. Besteht die Möglichkeit eines Sehnenrisses, zieht der untersuchende Arzt gerne auch das MRT (Computertomographie) zu Rate, um ein genaues Bild von der Situation an der Schultersehne zu erhalten.

Hier geht es zum zweiten Teil des Artikels. 

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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