Die Macht der Gedanken: Wie Gedanken krank oder glücklich machen

Oft machen wir uns mehr Gedanken, als es eigentlich nötig wäre (© pathdoc - fotolia)

Die Gedanken haben Macht. Sie können lernen, sie bewusster wahrzunehmen.

Gedanken bestimmen unsere Wahrnehmungen und Gefühle

Stellen Sie sich einmal vor, vor Ihnen liegt eine gelbe, reife, saftige Zitrone. Mit einem Messer halbieren Sie die Zitrone. Sie nehmen nun eine Hälfte, führen die Zitrone an Ihren Mund und lecken daran.

Wenn Sie sich das intensiv genug vorstellen, wird sich Speichel in Ihrem Mund ansammeln, vielleicht zieht sich auch Ihre Mundschleimhaut zusammen. Sie könnten auch den Duft und den Geschmack der Zitrone wahrnehmen.

Allein Ihre Gedanken und Vorstellungen bewirken diese körperliche Reaktion einer Säure-Abwehr. Intensive Gedanken haben Macht, weil unser Gehirn nicht zwischen gedanklicher Vorstellung und der realen Welt unterscheidet. Das hat folgende Konsequenzen:


Gedanken können glücklich, aber auch krank machen

Wenn wir uns selbst kritisieren oder für einen Fehler scharf verurteilen, beginnt das Gehirn, den Körper in Form einer Stress-Reaktion zu mobilisieren. Die Muskeln werden automatisch angespannt, der Blutdruck steigt, das Herz schlägt schneller. Der Körper macht sich zum Kämpfen oder Flüchten bereit. Je phantasievoller ein Mensch ist, desto überzeugender kann er persönliche Katastrophenszenarien kreieren und sich selbst in Angst und Schrecken versetzen. 

Alle Menschen führen bewusst und unbewusst gedankliche Selbstgespräche, die Einfluss auf die Gefühle und das Handeln nehmen. Dieses innere Sprechen ist eine Art Probehandeln, das uns seit unserer Kindheit ständig begleitet. Probieren Sie es aus.

Werden Sie sich Ihrer Gedanken bewusster (© dulezidar_iStock)
Wenn Sie sich das nächste Mal einmal richtig gut fühlen, dann halten Sie kurz inne und machen Sie sich bewusst, welche Gedanken Ihnen gerade durch den Kopf gehen.

Angenehme Gedanken führen zu angenehmen Gefühlen, während Ängste oft von gedanklichen Befürchtungen begleitet werden. Vielleicht stellen Sie fest, dass Ihre Gedanken manchmal gar nichts mit der Situation, in der Sie sich gerade befinden, zu tun haben.


Gedanken entstehen häufig unabhängig von der äußeren Situation

Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen über die Dinge. Das wussten schon die griechischen Philosophen.

Unsere Einstellungen, Werte und Glaubenssätze bestimmen, wohin wir unsere Aufmerksamkeit richten, wie wir eine Situation einschätzen und wie wir denken.

Unsere Glaubenssätze beschreiben das, was für uns wahr ist. Glaubenssätze und damit verbundene Wertvorstellungen entwickeln sich aus unseren Lebenserfahrungen und werden durch die jeweilige Kultur, in der wir aufwachsen, geprägt.

So konstruiert jeder in einem gewissen Maße seine Welt durch den Filter seiner Erfahrungen. Das bedeutet auch, dass es nicht die eine objektive Wahrheit geben kann.


Einfach mal die Blickrichtung ändern

Wir können nicht aufhören zu denken, aber wir können die Richtung unserer Gedanken bestimmen. So leuchtet es jedem ein, dass ermutigende und akzeptierende Gedanken uns unseren jeweiligen Zielen näherbringen können.

Die Blickrichtung zu ändern ist Übungssache und kann trainiert werden. Dinge einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten, die Sichtweise eines anderen Menschen einzunehmen und mit unterschiedlichen Blickwinkeln zu spielen, lässt Neues entstehen. So gibt es bei jedem Problem nicht nur zwei Lösungswege, sondern immer auch einen dritten. Und positiv zu denken bedeutet hinter jeder Krise auch eine neue Chance zu entdecken.

Bei Stress hilft oft, sich eine kleine Auszeit zu nehmen. Zum Beispiel in Form einer intensiven Gedankenreise an den letzten Urlaubsort am Meer.


Machen Sie eine imaginäre Reise an einen schönen Ort, an dem Sie sich entspannen können (© jd-photodesign - fotolia)
Reise ans Meer

Stellen Sie sich vor, es ist ein herrlicher Sommertag und Sie liegen an einem feinen, weißen Sandstrand. Es ist angenehm warm und Sie spüren den feinen Sand auf Ihrer Haut. Sie hören das Rauschen des Meeres und ein leichter Wind kühlt Ihre Stirn. Sie brauchen nichts zu tun. Ihr Atem kommt und geht wie die Wellen des Meeres. Wolken ziehen am blauen Sommerhimmel vorbei und sie fühlen sich wohl. Eine wohlige Wärme und Ruhe durchströmt Ihren Körper.

Sie sind ganz ruhig und entspannt. Ihr Atem ist ruhig und gleichmäßig. Sie brauchen nichts zu tun. Genießen Sie es eine Weile, einfach da zu sein, und dann verabschieden Sie sich von Ihrem Sandstrand, indem Sie die Vorstellung allmählich verblassen lassen. Das fällt Ihnen leicht, weil Sie jederzeit an Ihren Strand zurückkehren können.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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