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Plötzlich schießt der Schmerz in den unteren Rücken und ein kalter Schauer läuft durch den Körper. Das ist das typische Bild eines ‘Hexenschusses’. Nahezu jeder hat bereits mit diesem Krankheitsbild Bekanntschaft gemacht. Wie lassen sich Blockaden an der Lendenwirbelsäule lösen?

Was ist ein Hexenschuss?

Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand während seines Lebens eine schwere Schmerzattacke erleidet, beträgt 80-90%. Man kann also sehr wohl von einer Volkskrankheit sprechen.

In den meisten Fällen versteckt sich hinter dem Krankheitsbild des ‘Hexenschusses’ eine Blockade an der Lendenwirbelsäule.

Sehr häufig sitzt der Schmerzpunkt im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule. Ausstrahlungen in den Oberschenkel sind jedoch möglich.

Was passiert bei einer Wirbelblockade?

Bei der Blockade sind die Wirbelkörper in den verbindenden kleinen Wirbelkörpergelenken geringfügig verschoben, in der Regel Bruchteile von einem Millimeter. Folglich ist die Funktion der kleinen Wirbelkörpergelenke im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule oder des Kreuzbeindarmgelenkes gestört. Schließlich verspannen sich die Muskeln und die Veränderungen im Bereich des Gelenks inklusive der Kapseln entzünden sich, wodurch die Schmerzen entstehen.

Ursachen für eine Blockade sind vielfältig

Häufig findet man eine schwache tiefe Rückenmuskulatur, die sogenannte autochtone Muskulatur. Wenn sie ungenügend stabilisiert ist, sind Verschiebebewegungen der Wirbelkörper gegeneinander möglich. Oft sind auch Bandscheibenvorwölbungen dafür verantwortlich, denn die Höhe der Bandscheibe nimmt ab und es kommt mehr Bewegung ins System. Außerdem können muskuläre Ungleichgewichte zwischen der rechten und linken Seite oder der Tiefen- und Oberflächenmuskulatur eine Rolle spielen.

Auslöser sind meistens feuchte Kälte, die sogenannte ‘Verkühlung’ oder ‘Umwendbewegungen’ des Rumpfes.

Bei der einfachen Blockade ist es möglich, dass die Nervenwurzel mitreagiert. Dann strahlt der Rückenschmerz auch in ein oder beide Beine ein.

Wie kann ich mir bei einer Blockade helfen?

Kommt es zu einer schmerzenden Blockade, kann der Patient sich durch 2 einfache Übungen selbst helfen:

  1. Stellen Sie sich in den Vierfüßlerstand,nehmen Sie zunächst den Kopf auf die Brust und machen Sie einen Rundrücken. Dann nehmen Sie den Kopf in den Nacken und machen ein Hohlkreuz. Das wiederholen Sie zehn- bis fünfzehnmal. Damit mobilisieren Sie alle Bereiche der Wirbelsäule. Zum Schluss dehnen Sie die Schultern.
  2. Sie positionieren sich in Rückenlage, stellen die Füße an und rotieren beide Knie von einer zur anderen Seite. Der Kopf sollte dabei in der Achse mitgedreht werden. Machen Sie diese Übung ca. eine Minute lang. Ist eine Seite zu schmerzhaft, sollten die Knie nur nach einer Seite rotiert werden.

In der Akutphase sollten Sie den Bereich im Rücken beispielsweise mit einer Wärmflasche oder einem Kirschkernkissen entlasten. Zusätzlich sollten Sie zwei bis drei Tage ein antientzündliches, schmerzstillendes Medikament einnehmen.

Wann sollte ich zu einem Orthopäden gehen?

Wenn sich die Schmerzen nicht lindern, sollten Sie einen Orthopäden aufsuchen, der im Bereich der Manualmedizin erfahren ist.

Er untersucht den Patienten und stellt den genauen Ort der Funktionsstörung fest. Dann versucht er, die diagnostizierte Funktionsstörung durch gezielte Griffe zu beseitigen. Ist die Gelenkfunktion wieder frei, klingt der Reizzustand im Bereich der Muskulatur, der Muskelhülle und des Kapsel-Band-Apparates in der Regel im Zeitraum von zwei bis drei Tagen vollständig ab.

Dabei kann der Patient die Funktionsstörung durch klassische Chirotherapie beseitigen. Die Behandlung wird von allen Kassen übernommen.

Welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es?

Die sanftere und ganzheitlichere Methode ist die Osteopathie. Die Erstbehandlung dauert in der Regel 45 Minuten, die Folgebehandlungen 30 Minuten. Viele gesetzliche Krankenkassen übernehmen einen Zuschuss, die Privatkassen tragen die kompletten Kosten. Bei einer einfachen Blockade sind maximal drei Sitzungen erforderlich.

Kommt es auch durch Chiro- oder Osteopathie zu keiner Besserung, sollte unbedingt mit einer MRT-Untersuchung festgestellt werden, ob ein Bandscheibenvorfall vorliegt. Das trifft im besonderen Maße zu, wenn der Schmerz bereits zu Beginn in ein oder beide Beine ausstrahlte.

Die beste Therapie von Blockaden an der Lendenwirbelsäule ist die Prävention durch regelmäßige Bewegung und ein starkes inneres Stützgerüst, die Tiefenmuskulatur.

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