Artikel 26/01/2019

Übergewicht: So hilft die Bauchdeckenstraffung gegen Fettschürzen

Dr. med. Triinu Elsner Plastischer & Ästhetischer Chirurg
Dr. med. Triinu Elsner
Plastischer & Ästhetischer Chirurg
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Einige Bereiche an unserem Körper sind prädestiniert zur Ansammlung von überschüssigem Fettgewebe. Besonders gerne lagert sich das Fett bei beiden Geschlechtern am Bauch oder an den Flanken ab.

So einige von uns kennen das: Trotz Sport und unterschiedlichen Diäten wollen die Fettdepots am Bauch nicht verschwinden. Insbesondere, wenn die Haut an Elastizität verliert, legt sich das überschüssige Gewebe an den Hautfalten ab und kann sehr störend sein. Das hat primär gar nicht unbedingt mit dem Übergewicht zu tun. Die beste Möglichkeit, dieses Fett wieder loszuwerden, ist eine konsequente und dauerhafte Änderung von Ernährungsgewohnheiten und Sport.

Wann kann eine Bauchdeckenstraffung durchgeführt werden?

Das Problem ist oft, dass in unserer schnelllebigen Zeit nicht jeder diese Disziplin im Alltag erbringen kann. In vielen Fällen bildet sich die ausgedehnte Haut nicht zurück. Dann ist es eventuell eine Option, die Bauchschürze operativ zu entfernen.

Dabei geht es darum, die Figur zu definieren und nicht um generelles Übergewicht zu beseitigen. Die Operation ist für gesunden Menschen mit leichtem und mittlerem Übergewicht gut geeignet. Bei starkem Übergewicht nehmen die Risiken zur Operation zu und die Vor- und Nachteile der Operation müssen streng abgewogen werden. Es gibt Fälle, in denen sich die Haut in den Hautfalten am Bauch immer wieder stark entzündet und die Patienten keine schwere Grunderkrankungen haben. Dann ist eine Bauchdeckenplastik auch bei übergewichtigen Menschen zur Besserung der Alltagspflege sinnvoll.

Grundsätzlich gilt – je gesünder der Patient und je fettgewebsärmer die Hautschürzen sind, desto risikoärmer ist die Operation. Daher ist die Bauchdeckenstraffung auch eher nicht geeignet, um extreme Fettleibigkeit mit entsprechenden voluminösen Fettschürzen operativ anzugehen. Denn das operative Risiko steigt und es kommt nach der Operation deutlich häufiger zu Wundheilungsstörungen.

Die Bauchdeckenstraffung ist eine Operation, bei der es darum geht, überschüssiges Gewebe zu entfernen. Der Operateur entfernt die erschlaffte Haut und das Fettgewebe mit speziellen Techniken. Er definiert die Bauchdecke neu, um ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis zu erzielen.

Diese Operation am Bauch ist am besten geeignet bei:

  • überschüssiger Haut und Unterhaut
  • Hauterschlaffung nach stärkerer Gewichtsabnahme
  • Bauchdeckenerschlaffung nach Schwangerschaften
  • immer wiederkehrende Hautentzündungen in den Hautfalten

Welche Methoden kommen bei der OP in Frage?

Mini- oder untere Bauchdeckenplastik

Die Operation ist geeignet, wenn nur im Bereich des unteren Bauches zu viel Gewebe ist. Oberhalb des Nabels dürfte es keinen Haut- oder erheblichen Fettüberschuss geben. Bei dieser Operation werden die Haut und das Fett durch einen Schnitt am Unterbauch entfernt.

Eine Kombination mit einer Fettabsaugung am Oberbauch oder an den Seiten ist möglich und manchmal für ein gutes Ergebnis auch notwendig. Diese Operation ist mit einem geringeren Aufwand verbunden und bei ansonsten gesunden Patienten auch als eine ambulante Operation möglich.

Mit dieser Methode ist es allerdings nicht möglich, Hautüberschüsse oberhalb des Nabels zu entfernen. In solchen Fällen ist eine vollständige Bauchdeckenstraffung sinnvoll.

Bauchdeckenplastik

Bei dieser Operation kann das gesamte überschüssige Gewebe am Bauch und wenn notwendig auch an den Flanken entfernt werden. Es ist sogar möglich, überschüssige Haut am Rücken zu entfernen.

Die Bauchdeckenplastik sieht einen quer verlaufenden Unterbauchschnitt und einen Schnitt um den Nabel vor. Der Operateur legt das Gewebe oberhalb des Muskels über die gesamte Bauchdecke frei. Er kann es kann dann wie „ein Hemd über die Hose“ nach unten ziehen und anschließend das überschüssige Gewebe unten entfernen. Zum Schluss bringt er den Nabelin eine neue anatomisch korrekte Position und näht ihn dann dort wieder ein.

Bei dieser Operation ist es oft sinnvoll, gleichzeitig eine Fettabsaugung an den Flanken und am Bauch durchzuführen. So kann man bestimmte Bereiche wie Taille, Flanken und auch die Bauchkontur so modellieren, dass das Ergebnis harmonisch und natürlich aussieht.

Wie geht es nach der OP weiter?

In den meisten Fällen werden Drainagen in die Wundhöhle eingelegt, die dann am nächsten Tag entfernt werden. Die Entfernung der Drainagen ist nicht schmerzhaft. Insgesamt bekommen die Patienten nach der Operation zuerst Schmerzmittel über die Vene.

Begleitend wird aber auch eine Schmerztherapie in Tablettenform begonnen, so dass zur Entlassung ein individuelles Schmerzkonzept für jeden Patienten entsteht. Außerdem ist es nach einer solchen Operation notwendig, einer Thrombose vorzubeugen. In den meisten Fällen reicht sie für eine Woche. Aber auch hier müssen die individuellen Faktoren berücksichtigt und gegebenenfalls an die Therapie angepasst werden.

Im weiteren Verlauf sollten die Patienten mindestens drei Wochen nicht schwer körperlich arbeiten, keinen Sport treiben und für insgesamt drei Monate ein Kompressionsmieder tragen. Bei einer speziellen muskelstraffenden Naht sollte insgesamt drei Monate nicht über 10 kg gehoben oder schwer körperlich gearbeitet werden. Insgesamt dauert es ca. ein Jahr bis die Narben abblassen und das endgültige Ergebnis zu sehen ist.

Ist ein Krankenhausaufenthalt für die OP notwendig?

Es handelt sich hierbei um einen größeren Weichgewebseingriff, daher ist eine stationäre Behandlung notwendig. Dabei muss sowohl der Operationssaal als auch die Praxis oder Klinik für solche Eingriffe ausgestattet sein.

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