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Der Begriff Spreizfußdeformität oder Spreizfußfehlstellung bezeichnet eine Fußfehlstellung, bei der die Mittelfußknochen auseinanderweichen. Der Fuß wirkt dadurch breiter und im Vorfußbereich flacher. Betroffene empfinden dies oftmals so, als ob der Fuß „durchgetreten“ sei.

Oftmals sind weitere Deformitäten mit dem Spreizfuß assoziiert, z.B. Hammerzehen oder Krallenzehen oder ein Hallux valgus (vergrößerter Großzehenballen mit einer Schiefstellung der Großzehe). Eine weitere typische Begleitung ist der Knicksenkfuß oder Plattfuß.

Ursachen für einen Spreizfuß

Eine Spreizfußfehlstellung entwickelt sich meist mit zunehmendem Alter. Deutlich häufiger sind Frauen betroffen. Dies hat mit der nachlassenden Elastizität und Festigkeit des Bindegewebes zu tun. Aber auch Überlastungen durch das Körpergewicht sind ein Grund für die Entwicklung eines Spreizfußes. Ein Spreizfuß kann auch entstehen in Folge einer rheumatischen Erkrankung oder nach Unfällen, wenn die Mittelfußknochenbrüche mit einer Achsenabweichungen ausheilen.

Typische Symptome bei einem Spreizfuß

Den Betroffenen fällt eine zunehmende Verbreiterung des Fußes auf. Dies kann zu Problemen beim Schuhkauf führen. Aber die Spreizfußdeformität führt nicht nur zu optischen Veränderungen, sondern kann auch sehr unangenehme Schmerzen verursachen.

Das Abrollen über den Vorfuß (Mittelfußköpfchen und Zehen) wird schmerzhaft. Dieses Phänomen bezeichnet man als Metatarsalgie. Manchmal bilden sich aufgrund des hohen Drucks an der Fußsohle am Vorfuß derbe Hornhautschwielen und Druckstellen. Bei dauerhaft hohem Druck beobachtet man auch eine Veränderung der Nerven.

Es kommt zu einer Einengung durch eine Gewebeverdickung an den Nervensträngen der Fußsohle, sog. Mortonneurom oder Mortonneuralgie. Nicht selten kommen weitere Zehenfehlstellungen wie Kleinzehenfehlstellungen und ein Hallux valgus (siehe oben) hinzu.

Behandlungsmöglichkeiten beim Spreizfuß

  • Konservative Maßnahmen

Im ersten Schritt sollten die konservativen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft werden. Einlagen, welche die Mittelfußknochen und das Längsgewölbe stützen und die schmerzenden Mittelfußköpfchen weich betten, können eine gute Linderung verschaffen.

Sollte dies nicht ausreichen, stellen sog. Schmetterlingsrollen eine Alternative oder Ergänzung dar. Bei dieser Versorgung wird die Sohle des Schuhs im Vorfußbereich in der Weise umgearbeitet, dass die schmerzhaften Zonen am Vorfuß entlastet werden.

Zusätzlich sind physiotherapeutische Behandlungen sinnvoll. Hierbei geht es vor allem um die Stärkung der Fußmuskulatur und die Aufrichtung des Fußlängsgewölbes. Schmerzlindernde Effekte werden auch durch die Stoßwellentherapie und die Lasertherapie berichtet.

  • Operative Behandlung

Wenn die konservativen Behandlungsmethoden keine Besserung bringen, kann eine operative Therapie eine Linderung bringen. Ziel einer Operation ist es, die schmerzhaften Zonen des Fußes zu entlasten.

Dies kann erreicht werden durch eine Achsenkorrektur der Mittelfußknochen, bei der die Mittelfußköpfchen leicht angehoben und entlastet werden. Liegen noch weitere Zehenfehlstellungen vor, ist es sinnvoll, diese im gleichen Eingriff ebenfalls zu korrigieren (z.B. Hammerzehenkorrektur und Hallux valgus-Korrektur).

Vorbeugende Maßnahmen

Die Entstehung eines Spreizfußes lässt sich nicht immer verhindern. Oftmals spielen Bindegewebeveränderungen eine Rolle und eine familiäre Häufung (Disposition).

Durch einige Maßnahmen kann das Risiko einer Spreizfußentwicklung und einer Metatarsalgie zu einem gewissen Teil zumindest positiv beeinflusst werden. Das häufige und dauerhafte Tragen von hohen Absätzen hat sich als ungünstig erwiesen, da bei dieser Schuhform eine starke Überlastung an den Mittelfußköpfchen am Vorfuß auftritt.

Ein Training der Fußmuskulatur durch gezielte Übungen kann zu einer besseren Statik am Fuß führen und dem Absenken des Fußgewölbes entgegenwirken.

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