Artikel 18/07/2025

Fersenschmerzen, Fersensporn & Plantarfasziitis – was wirklich hilft

Team jameda
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Fersenschmerzen sind ein häufiges Problem und können die Beweglichkeit und Lebensqualität stark einschränken. Besonders der erste Schritt am Morgen wird oft als besonders schmerzhaft empfunden. Viele Betroffene wissen nicht, dass hinter diesen Beschwerden oft ein Fersensporn oder eine sogenannte Plantarfasziitis steckt. Doch was verbirgt sich dahinter, wie unterscheiden sich die beiden Diagnosen – und was kann Physiotherapie wirklich bewirken?

Schematische Darstellung eines menschlichen Fußes bei dem die Ferse rot glüht

Fersenschmerzen sind ein häufiges Problem und können die Beweglichkeit und Lebensqualität stark einschränken. Besonders der erste Schritt am Morgen wird oft als besonders schmerzhaft empfunden. Viele Betroffene wissen nicht, dass hinter diesen Beschwerden oft ein Fersensporn oder eine sogenannte Plantarfasziitis steckt. Doch was verbirgt sich dahinter, wie unterscheiden sich die beiden Diagnosen – und was kann Physiotherapie wirklich bewirken?

Was sind Fersensporn und Plantarfasziitis?

Ein Fersensporn ist eine kleine knöcherne Ausziehung am Fersenbein, die durch dauerhafte Überlastung entsteht. Die Plantarfasziitis ist dagegen eine Reizung oder Entzündung der Sehnenplatte (Plantarfaszie) an der Fußsohle. Beide Erkrankungen entstehen meist durch wiederholte oder lang anhaltende Belastungen – etwa durch langes Stehen, ungeeignetes Schuhwerk, Übergewicht oder intensive sportliche Betätigung. Auch Fußfehlstellungen wie Senk- oder Plattfuß können eine Rolle spielen.

Typische Symptome und Warnzeichen

  • Stechender, anhaltender Schmerz im Bereich der Ferse – oft beim ersten Schritt nach Ruhephasen
  • Schmerzen, die nach längerem Gehen oder Stehen zunehmen
  • Druckempfindlichkeit im Bereich des Fersenbeins oder der Fußsohle
  • Mögliche Ausstrahlung der Beschwerden bis in den Mittelfuß oder die Zehen

Viele Patientinnen und Patienten berichten, dass sich die Schmerzen nach dem Aufstehen allmählich bessern, im Tagesverlauf bei Belastung aber wieder zunehmen.

Wie läuft die Diagnostik ab?

Zunächst steht das ärztliche Gespräch im Mittelpunkt. Der Arzt oder die Ärztin fragt nach Verlauf, Stärke und Lokalisation der Schmerzen und untersucht den Fuß gezielt auf Druckschmerzpunkte. In manchen Fällen wird ein Röntgenbild angefertigt, um einen Fersensporn darzustellen – für die Therapie ist der Röntgenbefund jedoch oft zweitrangig.

Wie behandelt man Fersenschmerzen?

Ein bewährtes Therapiekonzept kombiniert verschiedene Bausteine, wobei die aktive Mitarbeit des Patienten entscheidend ist. In der modernen Physiotherapie werden unter anderem eingesetzt:

  • Gezielte Dehnübungen der Plantarfaszie und Wadenmuskulatur, um die Spannung im Fuß zu reduzieren und die Heilung zu fördern (Thieme Connect).
  • Kräftigung der Fußmuskulatur, um das Fußgewölbe zu stützen und Fehlbelastungen auszugleichen (Gelenk-Klinik).
  • Manuelle Therapie und Mobilisation von Fußwurzel und Sprunggelenk zur Verbesserung der Beweglichkeit (Balgrist).
  • Ultraschall- und Elektrotherapie bei chronischen oder langwierigen Beschwerden, um die Durchblutung zu verbessern und die Heilung zu unterstützen.
  • Individuelle Beratung zur Auswahl des richtigen Schuhwerks und ggf. Einsatz stützender Einlagen.
  • Gang- und Bewegungsanalyse zur Identifikation und Korrektur von Fehlbelastungen im Alltag und Beruf.

Die Bedeutung der aktiven Mitarbeit

Entscheidend für den Erfolg der Therapie ist die regelmäßige und konsequente Durchführung der Übungen zu Hause. Der Heilungsverlauf kann mehrere Wochen bis Monate dauern – umso wichtiger ist es, den Fortschritt geduldig und kontinuierlich zu begleiten. Je früher mit der gezielten Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Aussichten auf eine vollständige Genesung.

Praktische Tipps für den Alltag

  • Wechsle regelmäßig das Schuhwerk und achte auf eine gute Dämpfung.
  • Nutze bei längeren Belastungen weiche Einlagen, die die Ferse entlasten.
  • Lege im Alltag immer wieder kleine Bewegungs- und Dehneinheiten ein, besonders nach längeren Ruhepausen.
  • Halte dein Körpergewicht im gesunden Rahmen, um die Fußsohle nicht unnötig zu belasten.

Fazit

Fersenschmerzen sind zwar hartnäckig, aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Mit einer frühzeitigen, aktiven und individuellen Therapie lassen sich Schmerzen meist deutlich lindern und ein Rückfall vermeiden. In unserer Praxis begleiten wir Sie mit gezielten Übungen, fundierter Diagnostik und persönlicher Beratung – damit Sie bald wieder schmerzfrei durchstarten können.


Quellen (Auswahl)

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