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Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dagmar Langeneck interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Physiotherapeutin.

jameda: Frau Langeneck, was hat Sie motiviert, Physiotherapeutin zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Langeneck: 1984 habe ich den Abschluss zur Sport- und Gymnastiklehrerin in Stuttgart gemacht und stellte schnell fest, dass dieser Beruf nicht das ausmachte, was mich erfüllte. So habe ich mich zur Ausbildung zur Physiotherapeutin entschieden.

Schon während der Ausbildung bin ich aufgeblüht. Genau das war es, was ich gesucht habe, was mich erfüllte. Die Patienten gaben mir die Rückmeldung, „Frau Langeneck, Sie haben goldene Hände“. Wenn man an einer Unfallklinik lernt, erfährt man, wie schnell das Leben morgen schon ganz anders sein kann. Man erfährt, wie wichtig dann Menschen sind, die wissen, wie man doch wieder weitermachen kann, wenn die Gesundheit abhanden gekommen ist.

Ja, ich habe nicht nur meinen Traumberuf gefunden, sondern mir war auch klar, dass es meine tatsächliche Berufung ist. So bin ich dann auch extrem schnell selbstständig geworden. Jetzt sind es 33 Jahre, dass ich jeden Tag begeistert in meiner Praxis arbeite.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Frau Langeneck: Mein Schwerpunkt sind Kopfschmerzbehandlungen und Schulterschmerzbehandlungen. Zu Kopfschmerzbehandlungen bin ich schon während meiner Ausbildung gekommen, da ich Patienten behandeln durfte, die zum Entzug in die Klinik nach Tübingen kamen.

Ich habe mir dieses Problem zu Herzen genommen und es ist phantastisch, dass man mit einfachen Mitteln Erfolge erzielen kann. Die Schulterschmerzen wurde zudem mein Thema, da ich selbst einen Fahrradunfall hatte und mir dabei den Oberarm ungünstig gebrochen habe. Da die Behandlungen meines rechten Armes nicht so den Erfolg brachten, wie ich es gebraucht hätte, habe ich mir selbst ein Programm geschmiedet und mein Arm ist beschwerdefrei.

So kam der zweite Schwerpunkt Schulterbehandlungen wie von selbst in mein Schwerpunktprogramm. Ich habe ein schönes Hilfsmittel, die Kairos-Methode, das sind sozusagen kinesiologische Anwendungen, die schnell zum Erfolg führen können.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Langeneck: Mein Vorbild heißt: Professor Dr. Weller von der BG-Tübingen. Strenge Hand, klare Ansagen, unermüdlich für das Wohl seiner Klinik und seiner Patienten tätig. Nicht jeder kam mit seinem strengen Stil zurecht. Für mich war er der Lehrer schlechthin! Ich habe seine Struktur übernommen. Klar zum Ziel kommen, den Patienten aufklären, ihm genau den Weg erklären und seine Schlussfrage war: „Sind Sie bereit diesen Weg zu gehen? Denn nur dann werden wir es schaffen.“

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Langeneck: Ja, ich habe den Weg der Digitalisierung erkannt und setze diese Medien auch ein. Als Hilfe habe ich ein Unternehmernetzwerk gewählt. Da ist immer einer, der mir in der digitalen Welt weiterhelfen kann.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Langeneck: Es hat einen enormen Umbruch bei den Schmerzerkrankungen gegeben. Es ist kaum noch möglich, die Psyche nicht zu beachten. Die Ansprüche an den Einzelnen sind extrem gestiegen.

Durch die zahlreichen Veränderungen der Nahrung, der Medikamente, Abläufe in den Berufen, digitale Informationsherausforderungen und Veränderungen im Familienbereich bauen sich Krankheiten völlig anders auf, als noch vor 20 Jahren.

Die Kunst ist es nun, für jeden Einzelnen genau die Therapiesteine herauszuarbeiten, die genau zu seiner Situation und seinen Bedürfnissen passen. Sonst kann er nicht den Weg aus den Schmerzen herausfinden. Und genau da liegt die Herausforderung! Diese Veränderungen zu sehen, zu erkennen und dann die passende Therapie finden. Hier wird die Nachfrage extrem hoch werden.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Langeneck: Da darf ich die Aussagen meiner Patienten über die Bewertungen zitieren: ‘Kompetent – individuell auf den Patienten eingehend. Sie erkennt, wo das Problem sitzt, schafft Abhilfe – Behandlungen sind spürbar wirksam – kompetent fokussiert und bringt es auf den Punkt – untersucht genau – Sie hat mein echtes Problem herausgefunden…’

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Langeneck: Dass sie sich vorher im Internet informiert haben, wer ich bin. Das trifft mittlerweile bei 95 % der Neukunden zu. Dadurch kann ich sofort auf den Punkt kommen und schnell den optimalen Behandlungsweg eröffnen, da der Patient sich ja bereits konkret für meine Person entschieden hat.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Langeneck: Ja, eine Patientin bat mich, ob ich auch Ihren Mann ansehen könnte. Er hätte überall Schmerzen, die Ärzte hatten keine Idee mehr, wie sie ihm helfen könnten. Er hatte exorbitant schlechte Werte und war depressiv. Er hatte durch die Erkrankung seine Firma aufgeben müssen. Er kam. Er war dann auch bereit, dass ich ihm „Löcher“ in den Bauch fragen dürfte. Ich habe dann herausgefunden, dass er so stark in seine Firma eingebunden war, dass er über 15 Jahre nicht mehr richtig gegessen hatte. Fast nur Kaffee, Butterbrezeln, Leberkäsbrötchen. Auch kaum warmes Essen. Das haben wir dann erarbeitet, er wurde zu einem Spitzenkoch! Nach drei Monaten waren die Laborwerte besser, dann stetig optimiert. Die Schmerzen verschwanden. Ja, er war gesund und die Ärzte und ich wurden alle eingeladen, um dieses Ereignis zu feiern. War schön.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Langeneck: Wenn Sie noch nicht den richtigen Therapeuten für sich gefunden haben, dann geben Sie nie, nie, nie, nie, niemals auf. Suchen Sie weiter und Sie werden denjenigen finden, der Sie zum Ziel führen wird. Und noch etwas, versuchen Sie nicht als Laie, die Lösung für Ihre Krankheit zu finden. Sie stehen mit Ihren Schmerzen nicht im Internet, denn das Internet kennt Sie nicht! Aber das Internet kennt Menschen, die Ihnen helfen können.

Zur Person:

Ich bin fast 60 Jahre alt, seit über 30 Jahren selbständige Physiotherapeutin, seit 9 Jahren sektorale Heilpraktikerin für den Bereich Physiotherapie. Mein Beruf ist zur Berufung geworden und ich arbeite nicht, sondern ich lebe in meiner Praxis. Ich habe auch nicht vor, in Rente zu gehen, das wäre mir viel zu langweilig. Meine Arbeit macht mich glücklich und ich bin stolz darauf, eine Expertin geworden zu sein, die ihr Wissen jeden Tag weitergeben darf.

Zur Praxis:

Da möchte ich mich bei meinen Vermietern bedanken, Herrn Ulmer und Frau Zeiher, die mir eine Praxis mit 260 Quadratmetern möglich machen. Über den Dächern von Pfullingen mit einem herrlichen Ausblick zur schwäbischen Alb. Großzügige Behandlungsräume, hell und sonnig. Platz genug, um Kunst an die Wände zu hängen. Die Patienten freuen sich an der freundlichen und einladenden Ausstattung. Da kann der Stress schon beim Eintreten von den Schultern fallen.

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