Artikel 26/07/2023

Gingivitis – welche Ursachen hat sie und wie wird sie behandelt?

Dr. med. dent. Volker Ludwig Zahnarzt
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Die Zahnerkrankungen Karies und Parodontitis sind weitläufig bekannt. Der Begriff „Gingivitis“ sagt hingegen nur wenigen Menschen etwas. Dabei sind viele davon betroffen. Die Parodontitis, deren Vorstufe die Gingivitis ist, gilt als wahre Volkskrankheit. Aber wie entsteht so eine Gingivitis und wie kann man sie behandeln?

Was genau ist eine Gingivitis?

Mehr darunter vorstellen, was eine Gingivitis ist, kann man sich wohl, wenn man den anderen Begriff dafür hört: Zahnfleischentzündung. Die Symptome einer Gingivitis sind heimtückisch. Sie verursacht nämlich eine lange Zeit keinerlei Schmerzen, sodass Betroffene sie meist erst spät bemerken.

Wer jedoch dunkelrotes und geschwollenes Zahnfleisch bei sich feststellt, der sollte eine Zahnarztpraxis aufsuchen. Auch regelmäßiges Zahnfleischbluten kann ein Hinweis auf eine Gingivitis sein. Die Zahnfleischentzündung ist die Vorstufe der Parodontitis. Diese Erkrankung wiederrum betrifft den Zahnhalteapparat und kann unbehandelt bis zum Verlust der Zähne führen.

Was sind die Ursachen für eine Gingivitis?

Die Hauptursache für eine Gingivitis ist eine mangelhafte Mundhygiene. Eine Zahnfleischentzündung wird von Bakterien ausgelöst, die sich in den Zahnbelägen bilden. Diese Zahnbeläge wiederrum entstehen, wenn Essensreste, die sich zwischen den Zähnen und am Zahnfleischrand sammeln, nicht ordentlich entfernt werden.

Wird aus diesen Belägen Zahnstein, dann ist dieser mit der Zahnbürste nicht mehr zu entfernen. Weitere, weniger häufig vorkommende Ursachen der Gingivitis sind Erkrankungen des restlichen Körpers wie beispielsweise Diabetes, Leukämie oder eine Immunschwäche.

Kann eine Gingivitis behandelt werden?

Eine Gingivitis kann sehr gut behandelt werden. Hierfür reicht oft eine professionelle Zahnreinigung aus. Im Zuge dieser werden alle Zahnbeläge restlos entfernt. Betroffen sind häufig Stellen, an die eine Zahnbürste nicht gut herankommt. Eine Gingivitis kann sich jedoch auch an sogenannten Zahnfleischtaschen bilden.

Ist das der Fall, müssen diese Taschen mit speziellen Geräten ordentlich gesäubert und anschließend desinfiziert werden. Nach der gründlichen Reinigung der Zähne und eventueller Zahnfleischtaschen, werden die Zahnoberflächen poliert, sodass Bakterien sich weniger gut halten können.

Das Problem bei der Behandlung der Gingivitis ist viel mehr, dass sie meist keine Schmerzen verursacht. Oft ist sie bereits zu einer Parodontitis geworden, wenn sie entdeckt wird. Es ist daher wichtig, auf die oben genannten Symptome wie Zahnfleischbluten und geschwollenes Zahnfleisch zu achten und frühzeitig einen Termin in der Zahnarztpraxis zu vereinbaren.

Kann man die Entstehung einer Gingivitis verhindern?

Die Gingivitis ist meist die Folge einer nicht ausreichenden Mundhygiene. Daher ist die Verbesserung dieser auch die beste Vorbeugung. Eine einwandfreie häusliche Zahnhygiene beinhaltet das zweimal tägliche Zähneputzen. Hierfür sollte eine weiche bis mittelharte Zahnbürste sowie eine fluoridhaltige Zahncreme verwendet werden.

Mindestens einmal am Tag müssen auch die Zahnzwischenräume mithilfe von Zahnseide oder Interdentalbürsten gereinigt werden. Um das Ganze abzurunden, sind regelmäßige Besuche in der Zahnarztpraxis nötig.

Mindestens einmal jährlich sollte eine Prophylaxe-Behandlung durchgeführt werden. Im Rahmen dieser können Erkrankungen wie die Gingivitis bereits früh erkannt werden. Zur Vorbeugung ist eine professionelle Zahnreinigung mindestens einmal im Jahr wichtig.

Die restlose Entfernung sämtlicher Zahnbeläge dient nämlich nicht nur der Behandlung einer bestehenden Gingivitis, sie kann auch die Entstehung ebendieser verhindern. Auch eine weitestgehend zuckerfreie Ernährung kann einer Zahnfleischentzündung effektiv vorbeugen.

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