Artikel 18/04/2021

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn M.Sc. Bertram Eicher

M.Sc. Bertram Eicher Zahnarzt
M.Sc. Bertram Eicher
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn M.Sc. Bertram Eicher interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Zahnarzt.

jameda: Herr Eicher, was hat Sie motiviert, Zahnarzt zu werden, und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Herr Eicher: Ich bin Zahnarzt aus Leidenschaft! Schon meine beiden Eltern waren seit den 60er Jahren selbstständige Zahnärzte mit eigener Praxis und so wusste ich ganz genau, was auf mich zukommt.

Da ich schon als Kind nach der Schule in die Praxis fuhr statt nach Hause, habe ich dort täglich Einblicke in den Arbeitsalltag meiner Eltern erhalten. Eine so vertrauensvolle Beziehung zu den Patienten aufzubauen wie sie und präzise und moderne Zahnheilkunde praktizieren – dieser Wunsch reifte in mir schon sehr früh!

So konnte ich schon während der Schulzeit auf mein Studium zielgerichtet hinarbeiten, bekam einen Studienplatz an der Universität Bonn und stieg Anfang der 90er Jahre bei meinen Eltern in der Praxis ein und übernahm sie kurz darauf von ihnen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Herr Eicher: Ich spezialisierte mich kurz nach meinem Start als niedergelassener Zahnarzt mit einem postgraduierten Studiengang zum Master of Dental Sciences – deswegen auch das ‘M.Sc.’ hinter meinem Namen. Hier habe ich mich mit der ‘Funktionslehre des Kauorgans’ beschäftigt, die für mich die Grundlage aller ganzheitlichen Zahnheilkunde darstellt. Ich sehe also nicht den einzelnen Zahn, den ich behandele, sondern seine ganzheitliche Beziehung zu, Kiefer und zu den Kiefergelenken.

Viele meiner Patienten klagen über Schmerzen, die von einer Fehlbelastung des Kiefergelenkes kommen. Ich habe bei Prof. Dr. Slavicek in Österreich, der eine Koryphäe auf diesem Gebiet ist, drei Jahre lang berufsbegleitend an der Universität Krems studiert. Ich tausche mich bis heute regelmäßig mit anderen Spezialisten aus.

Die Gesamtheit der Funktion unseres Kauorgans fasziniert mich und hilft mir täglich, zu verstehen, warum einige Patienten trotz aufwendiger Behandlungen bei anderen Fachärzten immer noch Beschwerden haben. Dieses sehr komplexe Thema begleitet mich täglich und ist stets Grundlage meiner Diagnostik. Denn auch wenn ich ‘rekonstruktive Zahnmedizin’ als Therapie anwende, um den Biss wiederherzustellen, ist es die Grundlage meiner Berechnungen, die ich dem Zahntechniker gebe – aber auch wenn ich den Patienten zu einem ästhetisch-perfekten Lächeln und einer präzisen Aussprache verhelfe, weil ich die Zahnstellung dann in der Gesamtheit des Kauorgans sehe.

Natürlich ist dies auch beim Setzen eines Implantates die Grundlage meines Konzeptes. Immer sehe ich alle Zähne und die Kiefergelenke als Funktionseinheit und kann durch gezielte Therapien Ungleichgewichte und ungünstige Kräfteverteilungen ausgleichen. Ich sehe stets die Balance des Kauorgans als Ziel meiner Behandlungen und therapiere Dysbalancen.

Das ist es, was sich hinter der mittlerweile so bekannten Abkürzung ‘CMD’ verbirgt: die Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion. Sie ist eine Dysbalance des Kauorgans, die wir gezielt behandeln können. Dadurch können wir gleichzeitig viele Symptome beheben, die den ganzen Körper betreffen können und die meisten Menschen nicht dem Kauorgan zuordnen würden.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Herr Eicher: Es gibt in meinem beruflichen Werdegang zwei Vorbilder, die mich motiviert und geprägt haben: Mein Vater, der das zahnärztliche ‘Handwerk’ meisterlich beherrschte und für jeden seiner Patienten immer eine maßgeschneiderte und individuelle Lösung fand. Mein akademisches Vorbild ist Prof. Dr. Rudolf Slavicek, der mein Lehrer in der die gesamte Zahnmedizin umspannenden Funktionslehre wurde.

jameda: Gibt es aktuell Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Herr Eicher: Die allumfassende Digitalisierung des Praxisalltages erleichtert und perfektioniert unsere Arbeit schon seit einigen Jahren: Vom digitalen Röntgen und digitalen Diagnoseprogrammen, über intraorale Fotoaufnahme und Bildbearbeitung der Röntgenbilder bis zur CAD-CAM-Technologie, bei der Aufbissschienen und Zahnersatz digital gefräst werden.

Diese Technologien haben in den letzten Jahren eine Präzision und Qualität erreicht, die zuvor manuell/analog nicht zu erzielen war. Hinzu kommen spezielle Softwareprogramme bzw. Online-Dienste, die unseren Service für unsere Patienten in der Praxisorganisation (z. B. Terminvereinbarungen und Terminerinnerungen) deutlich verbessert haben.

Der Praxisalltag von heute ist perfekt durchorganisiert und strukturiert, die Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten großartig. So machte es wirklich Spaß für unsere Patienten da zu sein, denn so erreichen wir großartige Behandlungserfolge.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Herr Eicher: Die technischen Aspekte der Zahnmedizin werden immer perfekter, die Arbeitsabläufe immer schneller und automatisierter. In meinem Verständnis der Zahnmedizin jedoch dürfen wir nicht zu schnell werden. Denn dann verlieren wir bei all der Effizienz und digitalen Perfektion leicht den Kontakt zum Menschen und seiner ganzheitlichen Betreuung, der wir genauso verpflichtet sind wie der Versorgung seiner Zähne.

Ich möchte an jedem einzelnen Tag in meiner Praxis stets Zeit für meine Patienten haben. Das unterscheidet uns doch von einem großen Klinikbetrieb. Die Patienten kennen uns und entscheiden sich aktiv für ihren Behandler, anstatt an den zu geraten, ‘der grade Dienst hat’.

Wir bauen ein Vertrauensverhältnis auf, das für unseren Behandlungserfolg von elementarer Bedeutung ist. Das dürfen wir meiner Meinung nach auch bei allen technischen Neuerungen und hocheffizienten Organisationen nie aus den Augen verlieren.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Herr Eicher: Unsere Patienten schätzen es sehr, bei uns persönlich und individuell behandelt zu werden. Wir finden zusammen stets die beste Behandlung. Viele Faktoren sind hierfür wichtig. Meine persönlichen höchsten Werte sind Toleranz, Loyalität und Vertrauen. Und nach diesen Werten habe ich auch mein Team ausgesucht – wir gehen respektvoll und freundlich mit unseren Patienten und untereinander um.

Wir haben ein positives Arbeitsklima, das jeder Patient sofort spürt. Und sobald der Patient sich uns anvertraut, öffnen wir ihm uns mit Empathie und Wohlwollen. Auf dieser Grundlage fühlen sich unsere Patienten gut und seriös beraten und behandelt, das ist die Grundlage für unser Vertrauensverhältnis. Im weiteren Verlauf der Behandlung erfahren unsere Patienten, mit welcher Hingabe wir unserer Berufung nachkommen.

Unsere Ansprüche, sowohl an unsere zahnärztliche Arbeit, aber auch an unsere zwischenmenschlichen Kontakte verlangen Verbindlichkeit, Respekt, Präzision und Zuverlässigkeit. Meine über 30-jährige Berufserfahrung basiert auf diesen Werten und hat mich in diesen Sinn geformt. Meine Patienten wissen, dass ich nicht aufgebe, bis das Ergebnis wirklich perfekt ist.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Herr Eicher: Jeder einzelne unserer Patienten ist uns wichtig! Wir haben oftmals über Jahre ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und kennen und schätzen einander. So können wir auch einschätzen, für welchen Patienten welche Behandlung die richtige ist – nicht nur aus zahnmedizinischer Sicht. Viele meiner Patienten kommen auch noch zu mir, wenn sie schon lange für ihre Arbeit oder aus persönlichen Gründen aus Düsseldorf weggezogen sind. Selbst aus Alaska bekommen wir regelmäßig ‘Besuch’.

Das ist doch ein riesengroßer Vertrauensbeweis und ich freue mich jedes Mal sehr! Das ist doch ein ganz großer Vorteil der Zahnmedizin im Vergleich zu vielen anderen Fachrichtungen der Medizin. Wir sehen unsere Patienten regelmäßig zu den Kontrollterminen – nicht nur in unregelmäßigen Abständen. Ich freue mich über diese kontinuierlichen Besuche, sie ermöglichen es mir, meine Patienten über die Jahre kennenzulernen.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Eicher: Diese besonderen Erlebnisse haben wir in unserer Praxis eigentlich täglich. Was mir aber immer ganz besondere Freude macht, ist, wenn Patienten, die ich als Jugendliche in der Praxis kennenlernte, mittlerweile mit ihren eigenen Kindern zu mir kommen. Da hat sich das Vertrauen der Eltern schon automatisch auf die Kinder übertragen. Es ist immer wieder schön, dies zu spüren und Patienten über einen langen Lebenszeitraum begleiten zu dürfen.

Aber ebenso erfreulich war der Ausruf des Ehemanns einer Patientin, die von mir einen sehr umfangreichen neuen Zahnersatz bekam. Er sagte, sie sehe jetzt wieder jung und strahlend aus, ‘wie mit 20’, als er sie kennenlernte. Das sind echte Glücksmomente, für die ich sehr dankbar bin.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Eicher: Zwei Tipps:

  1. Prophylaxe! Wir erarbeiten mit jedem Patienten ein Konzept zu seiner ganz individuell notwendigen ‘Professionellen Zahnreinigung’. Ich habe hier ein Team aus echten Expertinnen in meiner Prophylaxeabteilung. Sie erstellen mit jedem Neupatienten sein ganz persönliches Konzept für die Zahnpflege zu Hause und die zeitlichen Abstände der nötigen Zahnreinigungen bei uns in der Praxis.

Das ist wirklich sehr unterschiedlich und kann sich im Laufe des Lebens ändern. So bieten wir zum Beispiel spezielle Konzepte für Schwangere an. Auch hier ist es uns wichtig, unsere Patienten gut zu kennen und ganz individuelle Lösungen anzubieten, die genau auf den Patienten zugeschnitten sind.

  1. Da eine meine Spezialisierungen die Behandlung von ‘CMD- Beschwerden’ ist, und ganz viele Patienten unter Kopf- und Rückenschmerzen leiden, die in Zusammenhang stehen mit einer Fehlbisslage und/oder Knirschen, empfehle ich schon den jungen Erwachsenen, regelmäßig Sport oder Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur zu machen.

Denn die Rückenmuskeln sind die Gegenspieler der Kaumuskulatur und werden durch zu viel sitzende Tätigkeit (Büro) geschwächt. Wenn die Rückenmuskulatur schon in jungen Jahren trainiert wird, kann das Rücken-, Bandscheibenproblemen oder Kopfschmerzen im mittleren und fortgeschrittenen Alter vorbeugen.

Zur Person

Ich bin Bertram Eicher, Jahrgang 1966, verheiratet, Vater von drei Kindern. Meine Leidenschaft gilt der Zahnheilkunde und meiner Praxis – doch wenn ich nicht dort bin, bin ich ein Familienmensch. Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen und liebe es auch heute noch, wenn sich bei uns viele Menschen am Tisch versammeln und zusammen essen, lachen und kommunizieren.

Ich liebe es zu reisen, große Spaziergänge mit unseren zwei Hunden zu machen und in der Natur zu sein. Ich treffe mich regelmäßig mit Kollegen meiner Fachgebiete zum Austausch und passe unser Praxiskonzept ständig an, um unseren Patienten ein noch besseres Service- und Therapie-Angebot machen zu können. Ich bin überzeugt davon, dass man nie auslernt.

Zur Praxis

Wir nehmen uns für Sie die Zeit, die Sie brauchen! Bei uns erwartet Sie ein ganzheitliches Konzept moderner Zahngesundheit aus neuester Technik und Methodik gepaart mit Erfahrung und Empathie. Sie stehen bei uns mit Ihren Zähnen im Mittelpunkt und wir werden alles dafür tun, sie gesund zu erhalten oder schonend und ästhetisch wiederherzustellen. Hierfür bieten wir Ihnen ein breites Spektrum moderner Zahnheilkunde rund um Prophylaxe und Zahnerhaltung, aber auch Zahnersatz in herzlicher und entspannter Atmosphäre.

Unser serviceorientiertes Behandlungskonzept ermöglicht Ihnen wochentags Termine durchgehend von 7:30 bis 19:00 Uhr und gerne auch individuelle Samstagstermine. Mit vier Behandlungszimmern und einer eigenen Etage für die Phrophylaxeabteilung und unsere Verwaltung sind wir im Herzen von Düsseldorf Bilk ganz nah zur Innenstadt und dem Medienhafen sehr zentral gelegen.

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