Artikel 19/02/2024

Zahnimplantate - Zähne fürs Leben

Dr. med. dent. Sönke Westphalen Zahnarzt
Dr. med. dent. Sönke Westphalen
Zahnarzt

Jeder verlorene Zahn lässt sich ersetzen – in jedem Erwachsenenalter. Seit über 50 Jahren hat sich die Implantologie millionenfach bewährt. Über eine Million Zahnimplantate werden pro Jahr eingesetzt – allein in Deutschland.

Als kleiner Stützanker, meistens aus medizinischem Reintitan, liegt das Implantat selbst unsichtbar im Kieferknochen und übernimmt die Funktion der Zahnwurzel. Eine spezielle Oberfläche ermöglicht ein optimales Anwachsen der Knochenzellen an das Implantat. In das fest eingeheilte Implantat wird ein Implantataufbau aus Metall oder Keramik eingesetzt. Auf diesem Element können die „neuen Zähne“ fest und sicher fixiert werden.

Ein Zahnarztstuhl von oben Jeder verlorene Zahn lässt sich ersetzen – in jedem Erwachsenenalter.

Fallbeispiel: Einzelzahnlücke

Ein Implantat ersetzt die entfernte Zahnwurzel. Der Implantataufbau und die Krone aus Keramik gewährleisten eine hohe Belastbarkeit und natürliche Ästhetik. Die Lücke wird geschlossen – von der Wurzel bis zur Krone. Die Nachbarzähne bleiben unberührt. Ein Rückgang des Kieferknochens wird vermieden. Auch das Zahnfleisch bleibt nahezu vollkommen natürlich erhalten.

Fallbeispiel: Größere Zahnlücke

Größere Zahnlücken sind besonders im Seitenzahnbereich nichts Ungewöhnliches. Fehlen mehrere Zähne am Ende einer Zahnreihe, spricht man von einer „Freiend-Situation“. Die Lücke wird ohne Implantation meist durch eine herausnehmbare Teilprothese geschlossen und verursacht dann häufig ein Fremdkörpergefühl. In der Folge bildet sich der Kieferknochen zurück. Die Zähne, an denen die Klammer oder ein anderes Halteelement befestigt ist, werden erheblich belastet.

Mit einer implantatgetragenen Lösung kann man wieder feste Zähne erreichen. Zwei Implantate können eine Brücke fest im Kiefer verankern, die Zahnreihe wird vollständig geschlossen. Gehen weitere Zähne verloren, können die vorhandenen Implantate in eine neue Versorgung integriert werden.

Fallbeispiel: Zahnlosigkeit

Die Prothese „wackelt“ – trotz Unterfütterung. Schmerzen und Zahnfleischentzündungen durch Druckstellen, Hemmungen beim Sprechen, Lachen und Essen beeinträchtigen die Lebensqualität. Bereits mit vier Implantaten lässt sich eine herausnehmbare Prothese aus 14 Zähnen fest im Kiefer verankern. Die Patienten können endlich wieder unbeschwert lachen, sprechen und kraftvoll zubeißen – auch bei festen Speisen. Die eleganteste Lösung für den zahnlosen Kiefer: eine implantatgetragene Brücke. Im Kiefer werden vier bis acht Implantate eingesetzt. Wie eigene Zähne sitzt die Brücke fest im Kiefer.

Wie läuft eine Implantatbehandlung ab?

Am Anfang steht eine gründliche Voruntersuchung und persönliche Beratung. Die Implantate werden in einem ambulanten Eingriff eingesetzt. Fast immer ist die Implantation wesentlich angenehmer als die zuvor notwendige Zahnextraktion. Nach einer individuellen Einheilzeit werden die neuen Zähne (Krone, Brücke oder Prothese) auf den Implantaten fixiert.

Wann ist ein Knochenaufbau nötig?

Der Kieferknochen bildet sich immer dort zurück, wo Zähne fehlen. Bereits ein paar Monate nach der Implantation oder im speziellen Fall auch sofort nach einer Extraktion kann ein Knochenaufbau nötig werden. Durch einen Knochenaufbau wird das Knochenvolumen erhöht, der fehlende Kieferknochen wird angeglichen, eine optimale Voraussetzung für eine Implantation wird geschaffen. Das Implantat kann oft sofort mit dem Knochenaufbau in einer Sitzung gesetzt werden. Ein zusätzlicher Eingriff wird so vermieden. Langjährig erprobte Knochenaufbaumaterialien stehen zur Verfügung und werden seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt. Eine Knochentransplantation von eigenem Knochen wird erst nötig, wenn der Knochendefekt entsprechend groß ist. Grundsätzlich ist es ratsam, eine Implantation nicht zu verschieben und möglichst frühzeitig nach einer Extraktion oder gar sofort zu implantieren. Auch das Zahnfleisch kann so besser erhalten bleiben, der Knochen hat hier eine bedeutsame Stützfunktion.

Wie lange muss ein Implantat einheilen?

Das Zahnfleisch verheilt innerhalb von wenigen Tagen. Nach drei bis vier Monaten ist das Implantat vollständig im Kiefer eingeheilt und mit dem Kieferknochen verbunden. Selbstverständlich tragen die Patienten in dieser Zeit ein Provisorium, das von den natürlichen Zähnen kaum zu unterscheiden ist. In einzelnen Fällen sind eine prothetische Sofortversorgung und eine Belastung direkt nach dem Eingriff möglich. Nach der Einheilphase wird das Zahnfleisch genau über den Implantaten geöffnet und so ausgeformt, dass es sich später genauso dicht an die neuen Zahnkronen anlegt wie an die natürlichen Zähne. Auf der Grundlage eines genauen Kieferabdrucks fertigt der Zahntechniker dann den endgültigen Zahnersatz. Dieser wird fest und unsichtbar auf den Implantaten fixiert.

Und die Pflege und Haltbarkeit von Implantaten?

Wie zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, ist die Implantologie eine der sichersten und mit über 95 % Erfolgsrate eine der erfolgreichsten Behandlungen in der Zahnmedizin. Es gibt keine Einschränkung gegenüber einem natürlichen Zahn. Bei richtiger Pflege und regelmäßiger Prophylaxe kann ein Implantat jahrzehntelang halten.

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