Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Kamal Habib

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jemeda Herrn Kamal Habib interessante Fragen zu seinem Konzept von Gesundheit und darüber, was er von Technik in der Physiotherapie hält.

jameda: Herr Habib, was hat sie motiviert, Physiotherapeut zu werden?
Herr Habib: Der eindimensionale Blick der Schulmedizin auf den Menschen und seine Beschwerden in Bezug auf Gesundheit haben mich dazu bewegt diesen Weg einzuschlagen. Ich wünsche mir, dass den Patienten die Augen geöffnet werden und sie Ihre Beschwerden 3Dimensional begreifen lernen, das Modell der Bio, Psycho, Sozialen Zusammenhänge hilft ihnen dabei die Hintergründe zu verstehen. Hinzu kommt, dass das Begleiten und Aufklären mir eine Herzensangelegenheit ist.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Habib: Ich freue mich den Menschen ein Bild zu vermitteln, das nicht verbreitet ist. Das kann eine OP sein, die verhindert werden konnte, oder Krankheitsbilder, die in der Schulmedizin noch keinen Platz gefunden haben.
Ich habe eine eigene Sicht auf eine Erkrankung und diese vermittele ich gerne in den Gesprächen vor, während und nach der Behandlung. Nachhaltigkeit ist eine Besonderheit und leider kein Standard. Der präventive Grundgedanke ist nicht eine Tablette zu nehmen sondern zum Sport zu gehen, damit ich gesund bleibe. BEWEGUNG und WAHRNEHMUNG sind eine Basis auf die gebaut werden sollte.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Habib: Die Patienten denen ich empfohlen werde, haben kaum Vorurteile und sind selbst nach etlichen Therapeuten sehr interessiert an unserem System.
Wir begleiten ab der ersten Minute und auch noch nach der Behandlung.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Habib: Ich kläre vorher auf und damit weiß der Patient, was ihn erwartet und wie hartnäckig eine Erkrankung ist. Einige Krankheiten sind auch komplexer zu betrachten und für die Aufklärung sind wir da.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Habib: Da der Patient bei uns bleibt, um seine Beschwerden in den Griff zu bekommen, liegt es an mir ihn zu motivieren und zu begleiten. Die andere Sicht erlaubt mir, den Patienten aufzuklären und ihm seinen Teil der Verantwortung zu verdeutlichen. Es ist ein gemeinsames Arbeiten und das Miteinander muss stimmen, ansonsten muss man die Behandlungsstrategie ändern. Wir haben viele gute Therapeuten in Köln und in der Umgebung. Gerne empfehle ich auch einen anderen Therapeuten oder Arzt. Das gehört auch zur Therapiebegleitung.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Habib: Ich versuche es in ein paar Sätzen zu sagen. Zunächst brauchen wir die Akutmedizin und die Wissenschaft. Was wir nicht brauchen, ist ein System in dem die Menschen krankgehalten werden und standardisiert abgearbeitet werden. Es wird von Holismus gesprochen, aber selten einfach mal der Mensch angeschaut / behandelt. Kompetenzgerangel und Hierarchien sollten abgeschafft werden, um miteinander besser arbeiten zu können. Es geht hier nicht um mich! Es geht um den Menschen, der vor mir sitzt und verzweifelt, mit Daten überflutet, aufgeklärt wird über seine Krankheit. Ich erkläre ihm wie er gesund wird und bleibt.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte und Therapeuten Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Habib: Interdisziplinäre Arbeit und Ganzheitlichkeit sollte nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch angewandt werden. Gesundheit aus anderen Perspektiven zu betrachten und nicht die Verantwortung auf das Gesundheitssystem zu schieben, denn wir sind ein Teil davon. Handeln ist wichtig!

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Habib: Ein Bekannter sagte zu mir einmal (lächelnd) ich bräuchte keine Geräte, sondern nur eine Liege und das Wort. Ich denke, dass die Technik sich weiter entwickelt und was ich davon mitgenommen habe ist, dass jeder Physiotherapeut eine Praxis eröffnen und auch ohne Geräte gut arbeiten kann. Wenn die finanziellen Mittel es aber zulassen, kann man neue Gerätschaften platzieren. Ich habe nach Jahren als Besonderheit ein ALTER G, das ZRT (leider beide) als einziger in Köln, ein SRT und ein Beckenbodengerät –alles kein Must-Have, aber diese Geräte unterstützen die Heilung.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Habib: Sehr viele! Vor allem Patienten durch die ich die Möglichkeit habe in ganz Europa zu behandeln. An dieser Stelle möchte ich mich für das mir entgegengebrachte Vertrauen jedes Einzelnen bedanken! Zunächst einmal verspreche ich nichts außer dass ich nach 3 Behandlungen eine Änderung erziele. Ich betreue und behandele sehr seltene Krankheitsfälle. Eine Patientin aus Belgien stand kurz vor der Bandscheiben OP ohne Lebensqualität, sie ist nach 2-3 Monaten Behandlung bis heute schmerzfrei. Einen weiteren Patienten mit einer kompletten Inkontinenz habe ich nach nur 8 Wochen wieder aufgestellt. Er muss keine Windel mehr tragen. Es ist wichtig, dass man nichts verspricht, denn Heilen können nicht wir, sondern der Körper/Geist heilt sich selbst. Wir regen nur die Heilung an.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Habib: Prävention ist wichtiger als Heilung und somit freue ich mich, wenn der Mensch die Krankheit nicht nur im Körper sucht, sondern auch seine Wahrnehmung schult um positive Konsequenzen zuzulassen – diese wären – Gesundheit und Glück.

Zur Person

Ich lasse meine Patienten für mich sprechen und dies können Sie auf Jameda lesen.

Zur Praxis

Meine Praxis wird auf ein Fundament gebaut, das ich sehr schätze und in dem ich noch viel Potenzial sehe. Service ab der ersten Minute. Sie treffen Authentizität und Freude auf dem Fundament der Kompetenz in unserer Praxis. Alle Therapeuten sind sehr besondere Menschen die Ihren Beruf lieben. Lassen sie sich überzeugen von unserer Sicht der Gesundheit.

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