meniskusriss-grad-3-welche-therapie-jetzt-hilft

Kleine Meniskusrisse kann der Orthopäde konservativ behandeln. Bei einer großen Rissbildung (3. Grad) kann ein ein Transplantat notwendig sein.

Wie entsteht ein Meniskusriss?

Der Meniskus dient als Gelenkpuffer, gehört zu den stoffwechselarmen Geweben und ist einem Alterungsprozess unterworfen.

Er wird durch die Gelenkflüssigkeit und Durchblutung von außen gelegenen Kapselgefäßen ernährt. Ist diese Ernährung gestört, kommt es mit der Zeit auch ohne Trauma zu Meniskusrissen.

Ebenso können Meniskusrisse durch einwirkende Scherkräfte entstehen, wie sie beim Verdrehtrauma vorkommen. Im Bereich des Innenmeniskus kommen Meniskusrisse häufiger vor, da er mit dem Innenband verwachsen ist. Der Außenmeniskus ist freier beweglich.

Welche Arten von Meniskusrissen gibt es?

Nach Stoller gibt es drei Grade:

  • Grad 1: punktförmige Signalanhebung ohne Kontakt zur Oberfläche
  • Grad 2: linearförmige Signalanhebung ohne Durchbrechung der Oberfläche
  • Grad 3: durchgängige Rissbildung

Aufgrund der Pufferfunktion sollte der Meniskus so vollständig wie möglich erhalten werden.

Wann wird ein Meniskus erhalten?

Liegen nur kleine Rissbildungen ohne wesentliche biomechanische Einklemmung vor, sollte ein konservativer Behandlungsversuch unternommen werden. Hier wird die Ernährung des Meniskus und damit die Heilungschancen durch mehrfache Injektionen mit Hyaluronsäure bzw. plättchenreichem Plasma verbessert. Die meniskusnahe Durchblutung wird durch eine pulsierende Magnetfeldtherapie oder hochenergetische Laserstrahlung gesteigert.

Der Meniskus sollte durch eine Naht erhalten werden, wenn

  • ein größerer Riss mit Einklemmungserscheinung vorliegt
  • der Patient jünger ist
  • der Riss relativ frisch ist
  • der Riss relativ kapselnah ist

Hier ist eine Nachbehandlung mit einer besonderen Knieschiene erforderlich, die das  Bewegungsausmaß für vier bis sechs Wochen begrenzt. Häufig muss auch eine Teilbelastung für bis zu zwei Wochen eingehalten werden. Das Risiko ist, dass sich der Riss in der Phase der Vollbelastung erneut bildet.

Meniskuserhalt durch Transplantate

Wenn der Patient jung ist und eine sehr große Rissbildung besteht, bei der der Meniskus stark zerstört wird, kann man ein Meniskustransplantat auf Kollagen setzen. Es wird arthroskopisch in den Restmeniskus eingenäht.

Auch hier muss das Bewegungsausmaß durch eine Knieschiene limitiert werden. Außerdem muss eine Teilbelastung von bis zu sechs Wochen eingehalten werden. Hier besteht das Risiko, dass das Implantat nicht einwächst und anschließend ausrenkt und sich einklemmt.

Wann muss der Meniskus entfernt werden?

Sind der Meniskusriss und der Patient älter, besteht nur die Möglichkeit, einen Teil des Meniskus zu entfernen. Dabei wird so viel wie nötig und so wenig wie möglich entfernt, um möglichst viel Gelenkpuffer zu erhalten. Hier ist in der Regel nach der Operation eine schmerzadaptierte Vollbelastung erlaubt.

Oftmals entscheidet sich erst in der Operation, ob der Meniskus erhalten oder entfernt werden muss. Dabei ist entscheidend, dass der Operateur alle Optionen der Meniskuschirurgie anbietet und beherrscht.

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