Artikel 09/04/2025

Stress lass nach: Zurück zur inneren Ruhe in einem fordernden Alltag

M.Sc. Anna Marukevich Heilpraktikerin für Psychotherapie, Psychologin, Psychoanalyse
M.Sc. Anna Marukevich
Heilpraktikerin für Psychotherapie, Psychologin, Psychoanalyse

Manchmal ist da dieser Moment zwischen zwei Meetings, ein Blick auf den Kalender, ein tiefer Atemzug – und die Erkenntnis: Es wird zu viel. Nach außen läuft alles weiter, funktional, zuverlässig. Doch innerlich wächst der Wunsch nach Pause, nach Tiefe, nach einem Moment ganz bei sich.
Viele Menschen – vor allem Frauen zwischen 30 und 55 – tragen täglich viel Verantwortung. Für Projekte, Teams, Kinder, Partner, Eltern. Sie denken mit, halten zusammen, organisieren vor, springen ein. Und oft vergessen sie dabei sich selbst. Bis der Körper sich meldet. Mit Schlafstörungen, Gereiztheit, Erschöpfung, innerer Anspannung.

Foto einer Frau in weißem Kleid auf einer Holywoodschaukel.

Was Daueranspannung mit uns macht

Unser Nervensystem unterscheidet nicht zwischen emotionalem Druck und äußeren Anforderungen. Es schaltet auf Alarm, wenn kein Innehalten mehr möglich scheint. Die Folge: Wir funktionieren – aber mit steigendem inneren Verschleiß.

Frühzeitig erkennen, was gerade gebraucht wird

Viele sind feinfühlig – für andere. Für deren Bedürfnisse, Belastungsgrenzen, Stimmungen. Die eigene Grenze jedoch wird oft übergangen. Der erste Schritt zurück zur inneren Ruhe ist: sich selbst wieder zuhören. Die eigenen Signale ernst nehmen, nicht erst warten, bis der Körper laut wird.

Strategien, die wirklich tragen

Bewusste Übergänge schaffen
Zwischen Arbeitsmodus, Familienzeit und persönlichem Rückzug fehlt oft ein echter Übergang. Kleine Rituale – ein Spaziergang, Musik, bewusstes Atmen – helfen, Energie nicht unbemerkt zu verlieren.

Klarheit statt ständiger Erreichbarkeit
Dauerstress entsteht oft durch ein „Zuviel“ an allem – vor allem an Erwartungen. Klar gesetzte Prioritäten entlasten nicht nur den Kopf, sondern stärken auch die Selbstwirksamkeit.

Regulation über den Körper
Bewegung, Dehnung, Atemübungen – der Körper ist ein direkter Weg aus der Anspannung. Nicht als Pflichtprogramm, sondern als Rückverbindung mit sich selbst.

Verbunden bleiben
Stress isoliert. Doch Austausch mit anderen – ohne Maske, ohne Optimierungsanspruch – kann trösten, klären und erden.

Stabilität durch Rhythmen
Ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, echte Pausen und bewusste Ernährung wirken stabilisierend – auch auf die emotionale Balance.

Raum für Veränderung beginnt im Kleinen

Es braucht nicht den großen Umbruch. Oft genügt ein bewusster Moment – ein Innehalten, ein Atemzug, ein ehrliches „Wie geht es mir gerade wirklich?“. Wer beginnt, die eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, setzt etwas in Bewegung.

Innere Ruhe ist kein Luxus. Sie ist eine Entscheidung – Schritt für Schritt, mitten im Leben.

Du darfst gut für dich sorgen. Nicht irgendwann. Nicht erst, wenn alles erledigt ist.
Sondern jetzt.


Glossar

Stressregulation:
Prozesse, die helfen, körperliche und emotionale Anspannung wieder ins Gleichgewicht zu bringen – durch Selbstwahrnehmung, Bewegung, Atmung, Struktur.

Selbstwirksamkeit:
Das Gefühl, auf das eigene Leben Einfluss nehmen zu können. Ein zentraler Faktor für psychische Gesundheit und Resilienz.

Achtsamkeit:
Nicht-wertende Präsenz im Moment. Eine Haltung, die Klarheit und Verbindung zu sich selbst stärkt – unabhängig von äußeren Umständen.

Regeneration:
Nicht nur körperliche Erholung, sondern auch mentale Entlastung – ein Zustand, in dem sich das Nervensystem beruhigt und Energie zurückkehren kann.

Emotionale Erschöpfung:
Ein Zustand, in dem das Gefühl überwiegt, innerlich „leer“ oder ausgelaugt zu sein – häufig durch langanhaltenden, emotional fordernden Einsatz verursacht.

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