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Der Tennisellenbogen und die damit verbundenen Schmerzen sind ein sehr häufiges Krankheitsbild. Ursache ist nur selten das Tennisspielen, sondern andere Faktoren spielen eine Rolle. Erfahren Sie, welche alternativen Behandlungen helfen!

Wie entsteht ein Tennisellenbogen?

Bei einem Tennisellenbogen besteht häufig ein Ungleichgewicht zwischen der Strecker- und der Beugemuskulatur im Bereich des Unterarms. Überwiegend dominiert die Beugemuskulatur, die Streckermuskulatur ist in der Regel verkürzt.

Bei verkürzter Streckermuskulatur ist die Sehnenspannung vor allem im Sehnen-Knochen-Übergang wie bei einer gespannten Gitarrenseite dauerhaft erhöht. Kommt zusätzlich eine Be- oder Überlastungssituation hinzu, wie z.B. Renovierungsarbeiten, bildet sich eine schmerzhafte Entzündung im Bereich des streckseitigen Ellenbogengelenkes. Der akute Tennisellenbogen ist entstanden.

Was kann ich als erstes gegen einen Tennisellenbogen tun?

In der Akutphase wird generell empfohlen, die Belastung zu reduzieren, die Streckmuskulatur leicht zu dehnen und lokal zu kühlen. In der Regel werden diese Maßnahmen mit antientzündlichen und schmerzstillenden Medikamenten über drei bis sieben Tage kombiniert. Hilfreich ist auch, die schmerzenden Stellen mit kühlenden oder auch durchblutungssteigernden Salben einzureiben.

Mit dieser Basistherapie klingen die Beschwerden in den meisten Fällen ab. Selten können die Beschwerden aber sehr hartneckig sein und in eine chronische Phase übergehen.

Spätestens jetzt sollten Sie sich bei einem Facharzt für Orthopädie vorstellen.

Wie wird der Tennisellenbogen untersucht?

Neben der klinischen Untersuchung des Ellenbogens führt der Arzt eine Röntgen- und Ultraschalluntersuchung des Ellenbogens durch.

Mit der Röntgenuntersuchung wird eine höhergradige Verschleißerkrankung des Ellenbogens ausgeschlossen. Gelegentlich können im Sehnen-Knochen-Übergang Ansatzverkalkungen der Sehnen, d.h. beim Tennisellenbogen streckseitig, nachgewiesen werden.

Mit der Ultraschalluntersuchung stellt der Orthopäde fest, ob ein Reizerguss des Ellenbogengelenkes besteht. Das ist in der Regel bei der Arthritis der Fall. In einer Spezialuntersuchung lässt sich im Powerdoppler des Ultraschalls der Ort der Entzündung farblich auf dem Bildschirm darstellen, um die Entzündung noch genauer therapieren zu können.

Wie wird der Tennisellenbogen therapiert?

Häufig ist eine Injektionstherapie erforderlich. Dabei wird ein Lokalanästhetikum-Kortison-Gemisch streckseitig an den Sehnen-Knochen gespritzt, um die Entzündung zu beseitigen. Dabei sollten maximal drei Kortisonspritzen gegeben werden, da Kortison die Sehnen austrocknet und mittel- bis langfristig Risse bilden kann. Ebenso kann Kortison das Unterhautfett im Bereich des Ellenbogens schmelzen lassen, Dellen bilden und die Haut bräunlich verfärben.

Eine Alternative ist die Injektion mit Hyaluronsäurepräparaten. Sie funktioniert als Sehnen- und Gelenkschmiere, wird von der gesetzlichen Krankenversicherung allerdings nicht übernommen.

Eine weitere Methode ist plättchenreiches Plasma, auch PRP genannt. Es trägt heilungsanregende und antientzündliche Wachstumsfaktoren des eigenen Blutes, wird aber ebenfalls nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Hier werden jeweils zwischen drei bis fünf Injektionen im Abstand von einer Woche im Bereich des streckseitigen Ellenbogens durchgeführt.

Welche alternativen Behandlungsmethoden gibt es?

Möchte der Patient eine Injektion in die Schulter vermeiden, besteht die Möglichkeit, den Ellenbogen mit fokussierten Stoßwellen oder hochenergetischer LASER-Strahlung zu behandeln.

Beide physikalischen Methoden steigern die Durchblutung in der Tiefe der Schulter maximal, regenerieren das Gewebe und lassen die Entzündung abklingen. Sie werden jedoch von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht übernommen. Bei der fokussierten Stoßwelle werden in der Regel drei bis vier Behandlungen im Abstand von einer Woche durchgeführt. Bei der hochenergetischen LASER-Bestrahlung werden fünf bis zehn Behandlungen während eines Zeitraums von drei Wochen angesetzt.

Begleitend sollte immer eine krankengymnastische Übungsbehandlung durchgeführt werden, um das Ungleichgewicht zwischen Streck- und Beugemuskulatur zu beseitigen. Außerdem sollten regelmäßig mehrmals täglich eigenständige Übungen zur Dehnung der Streckmuskulatur des Ellenbogens durchgeführt werden. Unterstützend sollte der Patient eine Ellenbogenbandage oder -spange tragen.

Alternative Behandlungsmethoden - Akkupunktur

Bei der Akupunkturbehandlung soll die Oberfläche am Ellenbogen stimuliert werden, wodurch hemmende zentrale Systeme aktiviert werden und der Schmerz nachlässt. Auch die Akkupunktur des Ellenbogens wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Bei der osteopathischen Behandlung werden die Ungleichgewichte im Muskel durch definierte Handgriffe beseitigt. Selbstheilungskräfte werden aktiviert und die Harmonie von Körper-Geist-Seele wiederhergestellt. Für die osteopathische Behandlung gewähren einige gesetzliche Kassen Zuschüsse.

Letzte Option: OP

Sollte auch durch die obig genannten Methoden keine Besserung eintreten, steht eine Operation des Ellenbogens zur Diskussion. Dafür ist vor der Operation ein MRT, d.h. eine Schnittbildgebung erforderlich. So lässt sich der genaue Ort der Entzündung darstellen und gegebenenfalls eine Sehnenrissbildung diagnostizieren.

Bei der sogenannten ‘OP nach Wilhelm’ wird die Sehnenplatte über einen Mini-Schnitt streckseitig eingekerbt, um den Ort der Entzündung dauerhaft zu entlasten. Dabei wird der Nerv verödet, der für die Schmerzwahrnehmung im Ellenbogengelenk verantwortliche ist.

Ich wünsche Ihnen eine schmerzfreie Zeit.

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