Team jameda
Natrium gehört zu unseren wichtigsten Mineralstoffen. Es ist entscheidend für unseren Wasserhaushalt und reguliert zusammen mit Chlorid in Form von Natriumchlorid (= Kochsalz) und Hydrogencarbonat den osmotischen Druck in den Körperflüssigkeiten wie Blut, Magensaft, Schweiß und Urin. Es spielt im Säure-Basen-Haushalt und in den Verdauungssäften eine wichtige Rolle. Es aktiviert eine Reihe von Enzymen und reguliert gemeinsam mit Kalium die Reizleitung. Darüber hinaus regt es den Speichelfluss an und aktiviert die α-Amylase, ein Enzym, das die Kohlehydrat verdauende Kraft des Speichels erhöht.
Der Natriumbedarf wird meist als Bedarf an Natriumchlorid angegeben. Dabei entspricht 1 g Natrium ungefähr 2,5 g Natriumchlorid. Für Erwachsene sind laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung 6 g Kochsalz pro Tag ausreichend, für Kinder und Jugendliche 2 bis 6 g. Wer viel schwitzt, beispielsweise Sportler oder Hitzearbeiter, benötigt mehr, denn pro Liter Schweiß gehen 0,5 bis 1 g Kochsalz verloren.
Bei uns in Deutschland ist der Natriumbedarf an sich über die Ernährung gedeckt. Und nicht nur das. Die meisten von uns verzehren viel zu viel davon.
Ein 75 kg schwerer Mensch hat in seinem Körper ungefähr 100 g Natrium gespeichert. Pro Tag scheiden wir davon üblicherweise nur 2 bis 5 g Natrium aus. In folgenden Situationen können die Verluste jedoch so groß werden, dass Natrium zusätzlich zugeführt werden muss, beispielsweise bei
Erbrechen und Durchfall
insbesondere bei Kindern und Senioren ist es wichtig, die verlorenen Mineralstoffe unverzüglich zu ersetzen (entsprechende Pulver zur Herstellung von Trinklösungen sind in der Apotheke erhältlich)
großen Schweißverlusten
beispielsweise infolge körperlicher Belastung, hohen Außentemperaturen (z.B. intensiver Sport im Sommer) oder nässenden Erkrankungen und Mukoviszidose
erhöhten Verlusten
zum Beispiel durch erhöhte Harnmengen im Rahmen eines Diabetes mellitus, durch große Blutverluste sowie massive Einnahme entwässernder Medikamente.
Wenn große Verluste nicht ausgeglichen werden, kommt es schließlich zu einem Mangel an Natrium. Er äußert sich beispielsweise durch Absinken des Blutdrucks, hohen Puls, Muskelkrämpfe, Apathie, Mattigkeit, Schlaffheit, Verwirrtheit, Erschöpfung oder Hitzschlag. Auch ein Sonnenstich kann Folge eines Salzverlustes sein. In der Regel hilft dann ein Glas Wasser mit Salztabletten, den Mangel rasch auszugleichen.
Die meisten von uns verzehren weit mehr Kochsalz als nötig. Im Laufe der Zeit kann das Folgen für die Gesundheit haben. So kann es beispielsweise zu Wasseransammlungen kommen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Fieber, Hautentzündungen, Haarausfall und rheumatischen Schmerzen. Insbesondere der Zusammenhang zwischen Speisesalzkonsum und der Häufigkeit des Bluthochdrucks wird durch viele Untersuchungen bestätigt. Darüber hinaus erhöht hoher Speisesalzkonsum bei Frauen nach den Wechseljahren das Osteoporose-Risiko. Denn er führt zu einer vermehrten Calcium-Ausscheidung im Urin und verstärkt die Knochenabbauprozesse.
In der letzten großen nationalen Verzehrsstudie des BFI für Ernährung und Lebensmittel wurde festgestellt, dass im Durchschnitt (bis auf ca. 10% der Befragten) die tägliche Zufuhr an Natrium mehr als ausreichend ist, es wird die 4-6 fache Menge des Bedarfs zu sich genommen.
Bei Menschen, die Erbgut-bedingt auf einen Kochsalzüberschuss mit einem zu hohen Blutdruck reagieren, lässt sich durch eine salzarme Kost meist eine deutliche Blutdruck-Reduktion erreichen. Unterschieden werden vom Mediziner
Andere Natriumsalze als das Natriumchlorid haben offenbar keinen entscheidenden Einfluss auf den Blutdruck. Nur etwas weniger als die Hälfte aller Menschen reagiert auf erhöhte Kochsalzzufuhr mit höherem Blutdruck, bei den Anderen hat eine salzreduzierte Kost keinen blutdrucksenkenden und erhöhter Salzgenuss keinen erhöhenden Einfluss.
Fleisch
die meisten Fleisch- und Wurstwaren, alles Gepökelte und Geräucherte
Fisch
die meiste Fische und Muscheltiere (weil sie gesalzen werden)
Nährmittel
Brot, Cornflakes
Fett
gesalzene Butter
Milchprod.
die meisten Käsesorten, Frischkäse
Eier
Soleier
Gemüse
in Dosen eingemachtes Fertiggemüse
Gewürze
Gewürzsalze, Kräutersalze, glutamathaltige Gewürze (z.B. chinesische Gewürze und Gewürzsoßen)
Sonstiges
Kartoffelchips, Würzsoßen (z.B. Ketchup, Chillisoßen, Tabasco), Brühe, fertige Bratensoßen, Salz und Salziges allgemein, Fertiggerichte, Lebensmittelzusatzstoffe (Natriumcitrat, Natriumglutamat u.a.)
Lebensmittel mit einem Natriumgehalt unter 20 mg/100g:
Nährmittel
Weizenmehl, Roggenmehl, Weizenkeime, Weizenkleie, Haferflocken, Reis, Grieß, Stärke
Süßes
Milchschokolade
Fett
Pflanzenöle, Butter (ungesalzen), Kokosfett, Schweineschmalz
Gemüse
Weißkohl, Blumenkohl, Rettich, Radieschen, Kartoffeln, Linsen, weiße Bohnen, Sojabohnen und andere Frischgemüse (außer gelben Erbsen, Kohlrabi, Grünkohl, Karotten, Rote Beete, Spinat, weißen Rüben, Knollensellerie, Endivien, Gemüse in Dosen sowie Mangold)
Obst
frisches Obst allgemein, weiterhin Obstkonserven, sowie getrocknete Äpfel, Pflaumen und Aprikosen, auch Nüsse und Sonnenblumenkerne
Getränke
natriumarmes Mineralwasser (z.B. Staatlich Selters, Brückenauer Wernarzer Brunnen, Meinberger Neubrunnen, Contrex ohne CO2, Kloster Quelle, Marco Mineralbrunnen u.a.)
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