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Die Diagnose Krebs stellt für alle Patienten eine physisch und psychisch belastende Ausnahmesituation dar. Dementsprechend haben Krebspatienten einen ausgeprägten Informationsbedarf. Neben dem Arzt nutzen sie zahlreiche andere Quellen. Ziel ist es, für sich die optimale Therapie bei einem erfahrenen Facharzt für das bestmögliche Behandlungsergebnis zu finden. Für den Laien ist es erfahrungsgemäß schwierig, aus den gewonnenen Informationen das geeignete Konzept zu finden. Diese Aufgabe kommt dem betreuenden Arzt zu, welcher dem Patienten als „Lotse“ bei den diagnostischen und therapeutischen Schritten zur Seite steht und dabei die individuellen Gegebenheiten und Wünsche seiner Patienten berücksichtigen muss.

Krebsbehandlung

Zunächst stellt sich die Frage, was zu einem solchen Konzept dazugehört. An erster Stelle steht die Vermittlung von Informationen über die bestehende Krebserkrankung. Fragen zur Herkunft der Erkrankung, zu den geplanten Untersuchungen, zu den therapeutischen Möglichkeiten und zum Krankheitsverlauf stehen im Vordergrund und sollten in ausführlichen Gesprächen erörtert werden.

Viele Patienten haben eine ausgeprägte Angst vor der Therapie und den damit verbundenen möglichen Nebenwirkungen. Diese müssen besprochen und die Behandlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Eine begleitende psychologische Betreuung, die Einbindung von Angehörigen und die Teilnahme an Selbsthilfegruppen sind für viele Patienten bei der Krankheitsbewältigung hilfreich.

Ein wichtiges Thema für die Patienten stellen zusätzliche Behandlungsoptionen dar. Der Patient möchte gerne etwas zum Gelingen beitragen.

Es ist bekannt, dass bis zu 90% der Patienten zusätzliche Mittel einnehmen - oft ohne das Wissen des behandelnden Arztes. Da diese zusätzlichen Therapien den Behandlungserfolg einer Chemotherapie beeinflussen können, ist es wichtig, auch zu diesem Thema das Gespräch mit dem Patienten zu suchen.

Anamnese

Der ausführlichen Anamnese sowie der Laboranalyse kommt eine besondere Bedeutung zu. Neben dem Erkennen von Risikofaktoren ergeben sich Hinweise, wie z.B. ein besseres Behandlungsergebnis erreicht werden kann. Krebspatienten weisen häufig einen Mangel wichtiger Vitamine und Nährstoffe auf, der aus verschiedenen Gründen über die normale Ernährung kaum abzudecken ist.

Dazu kommt, dass der Bedarf an diesen Mikronährstoffen durch die Erkrankung und durch die Therapie deutlich erhöht ist. Eine Mangelernährung kann die Überlebenszeitprognose bei Krebs verschlechtern. Sie beeinträchtigt sowohl das Immunsystem als auch die Organ- und Stoffwechselfunktionen. Die Folge ist eine erhöhte Komplikationsrate durch Entzündungen (z.B. der Schleimhäute), Infektionen und eine verzögerte Wundheilung.

Ernährung

Eine vitaminreiche Ernährung, verbunden mit regelmäßiger körperlicher Betätigung ist sowohl bei der Krebsvorbeugung als auch bei der Krebstherapie von Bedeutung. Die Therapieverträglichkeit, die Lebensqualität und der Verlauf der Erkrankung werden positiv beeinflusst.

In der Krebstherapie bildet die Ernährung die Grundlage jeglicher therapeutischer Strategie, ohne die sich die Wirkung anderer Therapiemethoden nicht voll entfalten kann. Die Erfassung des Ernährungsstatus sollte deshalb am Anfang und im Verlauf ein wichtiger Bestandteil jeder ärztlichen Untersuchung sein.

Bei bereits metastasierten Erkrankungen wird die Lebensqualität häufig durch Schmerzen eingeschränkt. Eine Schmerztherapie, die sowohl Medikamente als auch physiotherapeutische Maßnahmen umfasst, sollte Bestandteil des Konzeptes sein.

Nach Vorliegen aller Untersuchungsergebnisse sollten diese, insbesondere bei komplexen Verläufen, zur Qualitätssicherung in einem zertifizierten Tumorboard vorgestellt werden. Dort werden die Befunde durch Fachärzte verschiedener Fachrichtungen diskutiert und die geeigneten Behandlungsmethoden gefunden. Eine enge Absprache und Informationen an den Hausarzt und die mitbehandelnden Fachärzte sind Voraussetzung für einen reibungslosen Ablauf der Therapie.

Nach Therapieende erfolgen je nach Erkrankung Nachsorgeuntersuchungen in verschiedenen Zeitintervallen. Da am Anfang die Gefahr eines Wiederauftretens des Krebses am höchsten ist, werden diese Untersuchungen zunächst engmaschig durchgeführt. Bei unauffälligen Ergebnissen können die Zeiträume zwischen den Untersuchungen dann allmählich verlängert werden. Grundlage stellen die Leitlinien der Fachgesellschaften dar.

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