Artikel 23/01/2019

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. Christian Duif

Dr. med. Christian Duif Orthopäde & Unfallchirurg, Notfallmediziner
Dr. med. Christian Duif
Orthopäde & Unfallchirurg, Notfallmediziner
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. Duif interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Orthopäde & Unfallchirurg.

jameda: Herr Dr. Duif, was hat Sie motiviert, Orthopäde & Unfallchirurg zu werden?

Herr Dr. Duif: Die Möglichkeit, Menschen unmittelbar helfen zu können, egal ob sie durch einen Unfall oder eine orthopädische Problematik ärztliche Hilfe benötigen. Dieses direkte Feedback und Erfolgserlebnis ist in der Medizin eher selten. Zudem wollte ich mich auf eine Richtung spezialisieren, die sowohl operative als auch konservative Therapien beinhaltet.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Herr Dr. Duif: Durch die strukturelle Ausrichtung meiner Praxis habe ich die Möglichkeit, mich auch in kompliziertere Fälle einarbeiten zu können. Dadurch kann ich glücklicherweise bei nahezu allen Patienten nach dem ersten Besuch eine Diagnose stellen und so eine effektive Therapie anbieten. Gerade den Patienten, die im Vorfeld bereits erfolglos behandelt wurden, können wir so oftmals helfen. Die Zeit ist da in der Regel der entscheidende Faktor. Die Zufriedenheit meiner Patienten und der persönliche Kontakt motivieren mich jeden Tag aufs Neue. Die größte Herausforderung ist dabei, diesem persönlichen Anspruch an die Behandlungsqualität immer wieder gerecht zu werden.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Herr Dr. Duif: Als Privatpraxis werden wir oft mit dem Vorurteil konfrontiert, aus rein wirtschaftlichen Gründen nur Privatpatienten oder Selbstzahler zu behandeln. Erfreulicherweise können wir dieses Missverständnis spätestens nach dem ersten Besuch in unserer Praxis ausräumen. Medizin auf hohem Niveau erfordert Zeit und geht nicht im Akkord. Und dieses Konzept lässt sich so nur als reine Privatpraxis realisieren.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Herr Dr. Duif: Mein Job als Arzt besteht darin, meine Patienten zu den Möglichkeiten der Behandlung zu beraten, diese zu begleiten und die Patienten zu unterstützen. Empathie spielt in unserer Praxis eine große Rolle und erleichtert so manch unangenehme Therapiesitzung.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Herr Dr. Duif: Wenn ein Therapieplan nicht eingehalten wird, ist er für den konkreten Patienten wahrscheinlich nicht optimal konzipiert. Im Gespräch finden wir möglicherweise Alternativen, die individuell besser passen.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Herr Dr. Duif: Eine schwierige Frage. Unser Gesundheitssystem ist gut, die Ärzte sind hervorragend ausgebildet und die technischen Möglichkeiten optimal. Die scheinbar einfachen Rahmenbedingungen, z. B. die Zeit, die pro Patient zur Verfügung steht, ist zu gering, um auf dieser guten Grundlage am Ende eine qualitativ hochwertige Medizin für jeden anbieten zu können. Mehr Zeit heißt mehr Informationen und weniger Fehler. Das wäre mein erster Ansatz.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Herr Dr. Duif: Vielfach hapert es an der Kommunikation, sowohl mit dem Patienten als auch den Kollegen. Viele Untersuchungen oder letztlich erfolglose Behandlungsversuche könnte man den Patienten durch ein ausführliches Gespräch oder ein kurzes Telefonat mit ärztlichen Kollegen ersparen. Dabei muss es keine elektronische Gesundheitskarte sein – zwei Minuten im direkten Gespräch mit dem Hausarzt sind manchmal wertvoller als ein Speicher voller Daten.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Herr Dr. Duif: Durch meine Ausbildung an den Unikliniken in Bochum und Münster sowie durch eigene Forschungsprojekte hatte ich die Möglichkeit mich tief in die Bereiche Arthrose und Wirbelsäulentherapie einzuarbeiten. Besonders die Forschung zu plättchenreichem Plasma (PRP) ermöglicht es mir, meinen Patienten in vielen Bereichen, innovative und nebenwirkungsarme Therapiealternativen mit dieser Art Eigenblutbehandlung, anbieten zu können.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Herr Dr. Duif: Mehrere. Aber eine ist mir besonders in Erinnerung geblieben. In meine Praxis kam eine Patienten, die seit mehreren Jahren humpelte und auf einen Gehstock angewiesen war. Sie hatte sowohl den Mut als auch das Vertrauen in meine Zunft verloren. Nach einigen Wochen kam sie schnellen Schrittes vorbei, um mir Ihre Mobilität zu demonstrieren. Solche Momente sind einfach großartig.

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jameda:** Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Herr Dr. Duif: Bleiben Sie in Bewegung. Das ist die beste Prophylaxe gegen nahezu alle orthopädischen Erkrankungen. Falls dies nicht reicht – kommen Sie zu uns!

Zur Person

  • Geboren 1979
  • Studium an der Ruhr-Uni in Bochum
  • Assistenzarztzeit in Mainburg/ Pfaffenhofen und Landshut
  • Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Facharzt an den Unikliniken Bochum und Münster mit den Schwerpunkten Arthrose, Wirbelsäule und Rückenschmerzen
  • Orthopäde und Unfallchirurg aus Leidenschaft

Zur Praxis

  • privatärztliche Praxis in der Bochumer Innenstadt
  • barrierefreier Zugang
  • patientenfreundliche Öffnungszeiten
  • flexible Termine außerhalb der Sprechzeiten
  • Geräte zur Diagnostik (Röntgen, Sonographie) auf neuestem Stand der Technik
  • Möglichkeit zur bildgestützten Injektionstherapie (C-Bogen)

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