Artikel 26/04/2019

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Herrn Dr. med. dent. Ali Sohani

Dr. med. dent. Ali Sohani Zahnarzt, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie
Dr. med. dent. Ali Sohani
Zahnarzt, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Dr. med. dent. Ali Sohani interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Kieferorthopäde.

jameda: Herr Dr. Sohani, was hat Sie motiviert, Kieferorthopäde zu werden?

Dr. Sohani: Als Kind habe ich sehr gute Erfahrungen beim Zahnarzt gemacht, obwohl ich sehr viel Angst hatte. Er ist für mich zu einem Helden geworden. Nach dem Abitur suchte ich nach einem Fach, das Wissenschaft und Handwerk verbindet. Daher habe ich zwischen meinen Favoriten Architektur, Industriedesign und Zahnmedizin, das letztere gewählt.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Dr. Sohani: Das Arbeiten mit Menschen aller Altersgruppen, Behandlungspläne aufzustellen und diese über Jahre durchzuführen, bis zum Abschlussgespräch, macht mir eine Freude. Es freut mich dann sehr, wenn ich die Vorher-Nachher-Bilder mit meinem Patienten durchgehe und in ihren Augen eine Zufriedenheit sehe. Meistens vergessen sie nämlich, wie die Situation am Anfang war!

Herausforderungen sind für mich, wenn ich schwierigere Behandlungen oder Nachkorrekturen von der Behandlung anderer Kollegen durchführen muss. Diese Patienten sind meistens Erwachsene und sie haben dann meist zusätzlich den Wunsch mit einer unsichtbaren Zahnspange behandelt zu werden. Deshalb kommen sie extra zu mir. Das ist schon etwas, was ich gerne mache, weil ich individuelle Lösungen finden muss um nicht der Routine zu verfallen.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Dr. Sohani: Viele Erwachsene denken, wenn man nicht mehr wächst, dann kann man die Zähne auch nicht mehr bewegen. Ich höre sehr häufig die Frage „Geht das auch in meinem Alter?“

Einige Kinder denken auch, dass es beim Kieferorthopäden genau so schmerzhaft ist wie manchmal beim Zahnarzt.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Dr. Sohani: Geduld haben, Zähne gut, ausreichend putzen und motiviert mitmachen. Ich als Behandler mache meinen Job und der Anteil des Patienten ist seine Zähne sauber zu halten, Anweisungen zu befolgen und zu den Terminen zu erscheinen. Erst dann werden wir Erfolg haben!

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Dr. Sohani: Erst würde ich mich selbst checken (Selbstreflektion), dann daran denken, ob ich einen geeigneten Weg für die Bedürfnisse dieses Patienten gewählt habe. Wenn ich aber feststelle, dass ein Patient nicht mitmacht, werde ich versuchen ihn zu motivieren und an seinen Verstand zu appellieren oder die Folgen der Unterlassung darzustellen.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Dr. Sohani: Ich würde Patienten, die sich um Prophylaxe und ihre Gesundheit kümmern, Sport treiben und sich gesund ernähren, belohnen. Je zufriedener der Arzt ist, desto motivierter ist der Arzt, daher eine faire Honorierung durchzuführen.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Dr. Sohani: Uneffektive Heilmittel vermeiden, zukunfts- und fortbildungsorientierter sein und auf individuelle Probleme der Patienten eingehen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Dr. Sohani: Ja, meine Philosophie ist es, zukunftsorientiert zu arbeiten. Ich bin sehr oft auf Fortbildungen und Kongressen. Die Praxis ist digital und es wird mit den neusten Methoden der Kieferorthopädie gearbeitet. Ich habe sogar in meinem Alter mit einem Masterstudium in der Lingualen Orthodontie an der Uni Hannover begonnen, welches ich in September 2019 abschließe. Zusätzlich habe ich mich beim German Bord zertifiziert, was in der Kieferorthopädie eine höhere Qualifikation ist.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Dr. Sohani: Nach einem Abschlussgespräch mit der Mutter eines behinderten Patienten umarmte sie mich vor Freude spontan und bedankte sich für meine Behandlung. Das hat mich sehr berührt.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Dr. Sohani: Vorbeugung ist besser und erleichtert oder vermeidet die Behandlung sogar, daher sollte sich jedes Kind zwischen 8-9 Jahren, manchmal schon früher, einmal beim Kieferorthopäden vorstellen. Um Erfolg bei der Behandlung zu haben, reicht die Arbeit – allein auf Seiten des Kieferorthopäden – nicht aus. Die Mitarbeit des Patienten ist zwingend notwendig. Dabei denke ich an Termindisziplin, exakte Durchführung der Anweisungen und perfekte Mundhygiene.

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