Team jameda
Ein Kreuzbandriss gehört zu den häufigsten Sportverletzungen und ist oft erst nach vielen Monaten vollständig ausgeheilt. Welche Übungen eine konservative Therapie und die Regeneration nach einer Knie-Operation unterstützen, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitsspecial.
Die Kreuzbänder gehören neben dem Außen- und Innenband zu den Bandstrukturen des Kniegelenks. Alle Bänder bestehen aus starken Kollagenfasern, die das Knie in Ruhe und Bewegung stabilisieren. Das vordere und hintere Kreuzband kreuzen sich im Zentrum des Knies. Sie verhindern, dass sich das Schienbein nach innen verdreht und dass der Oberschenkelknochen bei Vor- und Rückwärtsbewegungen über das Schienbein hinausgleitet.
Der Kreuzbandriss sowie der -anriss gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Meist reißt das vordere Kreuzband, da es schwächer ist und im Sport stärker belastet wird. Die Krafteinwirkung ist dabei so groß, dass auch Knorpel und Knochen geschädigt werden können. Risikoreiche Bewegungen sind Sprünge mit und ohne Drehung wie z.B. beim Alpin-Ski, starkes Abbremsen im vollen Lauf und Verdrehungen des Schienbeins durch einen angreifenden Mitspieler wie z.B. im Fußball.
Reißt ein Kreuzband, hört man oft einen Knall, es treten akute Schmerzen auf, das Knie schwillt an, die Stabilität des Knies ist vor allem beim Anwinkeln eingeschränkt. Bei einem Kreuzbandanriss ist das Band teils durchtrennt, teils überdehnt.
Verletzungen des Kreuzbandes können konservativ oder durch eine Operation behandelt werden. Die Behandlung richtet sich danach, ob ein Riss oder Anriss vorliegt, ob das Knie zusätzlich geschädigt wurde und ob bzw. wie stark der Patient in seinem Alltag eingeschränkt ist.
Innerhalb einer konservativen Behandlung stabilisiert man das Knie kurzfristig durch eine Schiene und kräftigt das umliegende Muskelgewebe durch physiotherapeutische Übungen. Dies wird z.B. bei einem Kreuzbandanriss durchgeführt. Auch bei älteren Personen und Patienten, die nur geringe Beschwerden haben oder im Alltag ihr Knie nur mäßig belasten, kann eine konservative Behandlung ausreichen.
Ist das Kreuzband jedoch völlig durchtrennt, die Stabilität des Knies stark eingeschränkt oder die tägliche Belastung hoch (beispielsweise in handwerklichen Berufen oder beim Sport) wird meist eine Operation durchgeführt. Dabei ersetzt der Chirurg das gerissene Band z.B. durch ein Stück aus der Oberschenkel- oder Kniescheibensehne.
In der Regel findet eine Operation 3-4 Wochen nach dem Unfall statt, wenn die Akutsymptome wie Schwellung, Entzündung und Schmerzen abgeklungen sind. Eine volle, intensive Belastung des Knies nach einem Kreuzbandriss ist oft erst nach 6 bis 9 Monaten möglich.
Die medizinische Reha nach einer Kreuzband-Operation wird auf den individuellen Heilungsprozess des Patienten abgestimmt. Zunächst geht man für 2-4 Wochen an Krücken und trägt 6 Wochen lang eine bewegliche Knieschiene, um das Gelenk zu entlasten. In den ersten Tagen nach der OP ist Schonung, Kühlung und Hochlagern des Knies erforderlich.
Unter Anleitung eines Physiotherapeuten beginnt der Patient mit Übungen zur Dehnung und Beweglichkeit. Nach und nach wird das Training zum Aufbau und zur Kräftigung der umliegenden Muskeln verstärkt. Wer Übungen zu Hause durchführt, sollte dies nach Rücksprache mit dem Physiotherapeuten tun. In der Regel kann man vier Monate nach der Knie-Operation ein 15-20-minütiges Knietraining zu Hause an 2 bis 3 Tagen in der Woche absolvieren.
Führen Sie die Übungen nicht nur mit dem beeinträchtigten Knie aus, sondern wechselseitig mit etwa 10 Wiederholungen. Spüren Sie ein Ziehen, ist dies in Ordnung, bei Schmerzen sollten Sie die Übung abbrechen.
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