Artikel 18/01/2017

So hilft die Radiofrequenztherapie bei chronischen Schmerzen

Dr. med. Jochen Brankamp Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur, Chirotherapeut
Dr. med. Jochen Brankamp
Orthopäde & Unfallchirurg, Akupunkteur, Chirotherapeut
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Viele Menschen leiden unter chronischen Schmerzen. Die Schmerzen entstehen durch eine Reizung der Schmerzfasern und eine anschließende Ausschüttung von Entzündungsstoffen. Diese Entzündungsstoffe führen wiederum dazu, dass neue Nervenschmerzfasern in das betroffene Gewebe einwachsen. Auf diese Weise entsteht ein Teufelskreis.

Häufig treten die Schmerzen im Zusammenhang mit Verschleißerkrankungen beziehungsweise bei Arthrose auf. Der Teufelskreis hat zur Folge, dass sich die Schmerzen nur noch schwer beheben lassen, weil sie selbst zur „Krankheit“ werden.

In manchen Fällen ist die Ursache, wie beispielsweise eine Arthrose der Wirbelsäule, selbst nicht mehr zu behandeln oder nur durch aufwendige Operationen zu beheben. Eine Therapie der Schmerzen ist aber in jedem Fall sinnvoll und wichtig, um die Situation nicht zu verschlimmern.

Eine Behandlungsmöglichkeit ist z.B. die medikamentöse Schmerztherapie. Andere Optionen sind minimalinvasive Verfahren wie Spritzen (Infiltrationen) oder die Radiofrequenztherapie.

Die Radiofrequenztherapie

Die Radiofrequenztherapie ist ein modernes, risikoarmes und gut erprobtes Verfahren zur Behandlung chronischer Schmerzen. Besonders geeignet ist sie bei chronischen Rückenschmerzen oder bei starkem Verschleiß – ihre Anwendung ist insbesonders dann sinnvoll, wenn andere Therapieverfahren keine, wenig oder nur kurzfristige Besserung bringen.

Auch bei chronischen Schmerzen durch Schleimbeutelentzündungen, Sehnenentzündungen oder Fersensporn wird die Radiofrequenztherapie erfolgreich eingesetzt. Die Radiofrequenzen schaffen es, einzelne schmerzverursachende Nervenfasern gezielt auszuschalten. Gesunde Nervenfasern werden durch keines der Verfahren beeinträchtigt.

Durch die sogenannte Facettendenervation lassen sich so chronische Rückenschmerzen gut behandeln. Die Therapie ist minimalinvasiv und erfolgt ambulant unter lokaler Betäubung.

Behandlungsablauf

Unter lokaler Betäubung wird eine sehr dünne Sonde, die mit einer stabilen Injektionsnadel vergleichbar ist, präzise an der chronisch schmerzhaften Stelle platziert.

Im Anschluss werden über diese Sonde mittels eines exakt kontrollierten Radiofrequenzstroms die Schmerzfasern gezielt ausgeschaltet. In der Folge kommt die Entzündung zur Ruhe und die Nerven leiten keine Schmerzimpulse mehr weiter.

Der Schmerzmittelbedarf kann dank dieser Therapiemethode deutlich reduziert oder sogar eingestellt werden, die Lebensqualität wiederum verbessert sich entscheidend.

Der Effekt der Radiofrequenztherapie tritt in der Regel unmittelbar ein und hält bis zu zwei Jahre an. In manchen Fällen ist sogar keine weitere Behandlung mehr nötig. Sollten die Schmerzen wiederkehren, kann die Behandlung wiederholt werden.

Hilfe bei Bandscheibenvorfällen

Auch bei chronischen Schmerzen durch einen Bandscheibenvorfall kann eine Variante der Radiofrequenztherapie helfen.

Hier werden die durch den Bandscheibenvorfall geschädigten Nervenwurzeln durch einen speziellen Radiofrequenzstrom aktiviert. In diesem Fall bleiben die Nerven völlig unversehrt. Es wird vielmehr die Selbstheilung über eine Stimulation des Gewebes angeregt.

Nach Anwendung des Verfahrens dauert es daher noch einige Wochen, bis eine Besserung eintritt. Angesichts des langen Leidensweges vieler chronischer Schmerzpatienten ist das allerdings ein überschaubarer Zeitraum.

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