Artikel 24/06/2021

Die Überlegenheit negativer Gedanken: Warum man Ängste nicht wegdenken kann

Carmen Trumpfheller Heilpraktiker für Psychotherapie
Carmen Trumpfheller
Heilpraktiker für Psychotherapie
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Ängste sind mittlerweile ein weit verbreitetes, kollektives Phänomen. Die einen haben Versagensängste, die anderen Verlustängste, Angst nicht gut genug zu sein, Angst abgelehnt zu werden, Angst nicht schnell genug zu sein.

Wieso entwickeln viele Menschen Ängste?

Es gibt viele Ängste – kleine, große – besonders die großen Ängste nehmen in unserer Psyche, in unserem Denken immer mehr Raum ein. Nicht nur während wir die Angst erleben, sondern auch davor und danach. Wann kommt die Angst wieder? Wie lange wird sie dieses Mal andauern? Wird sie jemals wieder weggehen?

Ängste kommen oft ohne Vorankündigung. Alles scheint in Ordnung. Ja, manchmal ein bisschen Stress, manchmal auch mal mehr, aber im Großen und Ganzen haben wir unser Leben im Griff. Wäre da nicht diese Angst, die uns manchmal nahezu 24 Stunden im Griff hat.

Bis zu 95 % unseres Verhaltens werden unbewusst gesteuert. Unser Unterbewusstsein entwickelt Strategien, vorrangig, um uns zu schützen. Das Ergebnis ist meist eine starke Orientierung nach außen und somit ein Verlust des Kontakts mit dem Selbst.

  • Bin ich ok, so wie ich bin?
  • Wie viel muss ich leisten, um ok zu sein?
  • Wie kann ich wissen, dass ich ok bin?

Das Gehirn ist auf Energieeinsparung ausgerichtet und läuft mittels Glaubenssätzen auf Autopilot.

Zwei Drittel unserer Gedanken sind deshalb alt und wiederholend, davon sind wiederum ca. zwei Drittel negativ, abwertend oder einschränkend. Täglich produziert unser Gehirn nur ca. 7 % neue und ca. 5 % positive Gedanken.

Neurowissenschaftler weltweit haben bisher noch keinen Gedanken im Gehirn gefunden. Im Grunde wissen wir also nicht, wie oder wo Gedanken produziert werden.

Die Vielfalt der Gedanken nennen die Buddhisten „monkey mind“. Das heißt, wer Äffchen in seinem Kopf hat, tut gut daran, diese Äffchen zu steuern.

Frei nach dem Motto: 'Mein Zirkus. Meine Äffchen!“

Positive Gedanken helfen kaum – Was hilft?

Das Verhältnis negativer Gedanken zu positiven Gedanken scheint „denkbar“ unverhältnismäßig.

Hier mit positiven Gedanken dagegenhalten zu wollen, erscheint mühsam und wenig Erfolg versprechend.

Die emotionale Welle lässt sich von Gedanken selten stoppen.

Es bietet sich demzufolge an, den Fokus auf den Körper und auf die Gefühle zu richten.

Drei Dinge gelten für jeden Menschen:

  • Ohne Phantasie keine Angst.
  • Ein entspannter Körper kann keine Angst empfinden.
  • Emotionen verhalten sich wie Wellen – sie kommen und gehen.

Die drei dazu passenden Kernfragen sind also:

  • Was lässt uns (wiederholt) negative Phantasien über die Zukunft entwickeln?
  • Was alles führt zu permanenter körperlicher Anspannung?
  • Welche Emotionen/Gefühle versuche ich zu verdrängen?

Sich selbst treu sein: Was heißt das?

Der Wunsch nach Selbstsicherheit und Authentizität wächst allgemein und gleichzeitig scheint der Einzelne weit davon entfernt. Wir bewundern authentische Menschen für ihre Offenheit und Ehrlichkeit sich selbst und anderen gegenüber.

Doch die meisten nehmen in vielen Lebensbereichen ihre Rollen ein, zeigen nicht ihre wahren Gefühle und legen sich (unbewusst) emotionale Panzer an.

Wir wollen Harmonie und verraten dabei uns selbst und unsere Träume. Das ist ein hoher Preis.

Sich selbst treu sein heißt, im guten, liebevollen Kontakt mit sich selbst zu sein.

Welche Signale sendet mir mein Körper und was bedeuten sie für mich?

Was ist meine Wahrheit?

Vielleicht ist es höchste Zeit, für einen bewusst liebevollen Umgang mit dir selbst.

Vielleicht ist genau JETZT die Zeit, dir selbst treu zu sein.

Ängste lassen sich nicht wegdenken, aber sie lassen sich nutzen, um sich selbst einen großen Schritt näher zu sein.

In diesem Sinne, von Herzen: Dir eine gute Reise zu – dir selbst.

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