Artikel 07/07/2016

Wurzelbehandlungen unter der Krone: Was Patienten wissen sollten

Dr. med. dent. Maximilian Mader Zahnarzt
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Viele Patienten begegnen dem Zahnarzt mit einer gewissen Skepsis wenn es heißt: „Ihr Zahn benötigt eine Wurzelbehandlung“ - im Speziellen dann, wenn der betroffene Zahn bereits überkront ist. Vorab kann man alle Betroffenen hier allerdings beruhigen.

Viele Kronen von Zähnen, die eine Wurzelkanalbehandlung benötigen, können jedoch erhalten werden. In einigen Fällen macht es allerdings Sinn, die Krone im Voraus zu entfernen. Dies ist vor allem dann notwendig, wenn der betroffene Zahn eine Karies unter der Krone aufweist.

Um eine gute Prognose zu gewährleisten, muss die Karies entfernt werden, damit ein guter Überblick über das Wurzelkanalsystem möglich ist. In diesen Fällen kommt man über eine anschließende Neuversorgung des Zahnes leider nicht herum.

Im Falle eines Karies-freien Zahnes lässt sich die Neuanfertigung der Krone meist gut vermeiden, indem man sich den Zugang zum Wurzelkanalsystem durch ein kleines Loch im Kaubereich der Krone verschafft.

Da eine Wurzelbehandlung meist mit einem gewissen Behandlungsaufwand und gewissen Kosten einhergeht, fragen viele Patienten beim Zahnarzt nach, ob es nicht gegebenenfalls Sinn macht, den erkrankten Zahn direkt zu ziehen. Sicherlich gilt es immer abzuwägen, ob ein Zahn erhaltungswürdig ist - dies ist von mehreren Kriterien abhängig.

Wann muss ein Zahn gezogen werden?

Wichtig zu wissen ist hierbei, wie viel restliche Kronensubstanz ein Zahn aufweist, wie tief der kariöse Defekt des Zahnes ist - Defekte weit unterhalb des Zahnfleisches lassen sich häufig nicht mehr gut oder nur mit sehr viel Aufwand versorgen. Des Weiteren spielt die Größe der Entzündung, welche die Wurzelspitzen umgibt, eine wichtige Rolle. Alle diese Faktoren müssen individuell für jeden Zahn getroffen werden.

Das schmerzhafteste an der Behandlung ist in der Regel die Spritze. Gut betäubt ist bei einer Wurzelbehandlung nur mit sehr geringen bis keinen Schmerzen während der Behandlung zu rechnen. Ausnahmen stellen hier sehr akute fortgeschrittene Abszesse dar, da das Betäubungsmittel hier sehr schnell abgebaut wird.

In einzelnen Fällen ist es allerdings sinnvoll, sich von vornherein gegen den Zahnerhalt und für alternative Therapien zu entscheiden. Viele Patienten interessieren sich in diesem Zusammenhang für Implantate.

Was versteht man unter Zahnimplantaten?

Hierbei handelt es sich um künstliche Zahnwurzeln, auf welche eine künstliche Krone aufgebracht wird, und somit die Kaufunktion bei guter Ausgangssituation vollständig wieder hergestellt werden kann.

Auch wenn mittlerweile durch unzählige Studien und langjährige positive Erfahrungen der Erfolg von Implantaten bestens belegt ist, sollte Wert darauf gelegt werden, den eigenen Zahn - bei guter Prognose - so lange wie möglich zu erhalten.

Fazit

Zusammenfassend kann man allerdings sagen, dass es in sehr vielen Fällen möglich und vor allem sinnvoll ist, einen Zahn - ob überkront oder nicht - lange und mit guter Prognose zu erhalten.

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