Artikel 11/01/2013

Wenn der Infekt aufs Herz schlägt

Team jameda
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Wer in der kalten Jahreszeit eine Erkältung nicht vollständig auskuriert und sich zu früh wieder belastet, riskiert eine Entzündung des Herzmuskels, eine sogenannte Myokarditis. Denn bei einer Erkältung breiten sich Viren und Bakterien nicht nur in den oberen Atemwegen, also in Hals, Nase und Rachen aus und verursachen Husten oder Schnupfen. Über den Blutkreislauf gelangen die Erreger bis zum Herzmuskel. Dort sorgen sie ebenfalls für Entzündungsprozesse.

Immerhin fünf Prozent aller grippalen Infekte gehen auch auf den Herzmuskel über. Entsteht auf diesem Weg eine Myokarditis, können sich Krankheiten wie Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen einstellen. Eine Entzündung des Herzmuskels kann sogar zum plötzlichen Herztod führen.

Herzmuskelentzündung: bei ersten Anzeichen zum Arzt

Daher sollten Sie bereits erste Warnhinweise ernst nehmen: Atemnot, Herzstolpern, Druck oder Schmerzen in der Brust, Müdigkeit, Gliederschmerzen, ein allgemeines Unwohlsein oder Appetitlosigkeit können auf eine Myokarditis hindeuten.

Für eine genaue Diagnose sollten Sie Ihren Arzt um Rat fragen, denn oft verursacht eine Herzmuskelentzündung zunächst keine oder nur leichte Beschwerden. Die Symptome lassen sich mitunter nur schwer von denen der Erkältung unterscheiden. Eine ärztliche Untersuchung empfiehlt sich außerdem, wenn die Erkältung länger als 14 Tage anhält.

Für eine genaue Diagnose wird das Blut nach den Entzündungsmarkern, also Blutsenkung, CRP oder Blutbild untersucht. Herzmuskelenzyme CK und CK-MB oder das Troponin zeigen den Untergang von Herzmuskulatur an. Mit dem pro BNP-Text kommt der Arzt frühzeitig einer beginnenden Herzschwäche auf die Spur.

Im EKG sind oft eine erhöhte Herzfrequenz und eine Rhythmusstörung zu beobachten, anfallsartig oder auch permanent. Unter Umständen ist ein Langzeit-EKG zur genauen Klärung angesagt.
Vor allem aber eine Ultraschalluntersuchung des Herzens, die Echokardiographie, hilft bei der Diagnose der Myokarditis. Eine verminderte Pumpleistung lässt sich hiermit genau erkennen, ebenso eine schwere von einer eher milden Verlaufsform unterscheiden. Auch eine Flüssigkeitsansammlung im Perikard, dem Herzbeutel, ist nach dieser Untersuchung schnell klar. Lässt sich mit diesen Verfahren eine Myokarditis nicht ausschließen, kann eine Kernspintomographie des Herzens (Kardio-MT) angezeigt sein.

Körperliche Schonung schützt vor Myokarditis

Um sich vor einer Myokarditis zu schützen, sollten Sie einen grippalen Infekt unbedingt vollständig auskurieren und viel schlafen, körperliche Anstrengungen und Stress vermeiden. Ebenso sind Alkohol und Nikotin tabu.
Auch anschließend, wenn Husten und Schnupfen abgeklungen sind, sollten Sie sich noch einige Zeit schonen. Denn die Erreger können sich auch dann noch im Herzmuskel ausbreiten und das Gewebe weiterhin schädigen. Daher ist es wichtig, die nächsten zwei bis vier Wochen auf Sport und schwere körperliche Arbeit zu verzichten.
Diesen Grundsatz sollten auch trainierte Sportler nach einem Infekt beherzigen. Wer zu früh seinen Kreislauf wieder belastet, riskiert, dass die Schädigung des Herzmuskels chronisch wird.

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