Artikel 09/04/2020

Covid-19: Alles über hilfreiche Mikronährstoffe, pflanzliche Virenkiller & Masken

Judith Heuer Allgemeinmediziner (Hausarzt)
Judith Heuer
Allgemeinmediziner (Hausarzt)
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Lange haben wir gehofft, dass COVID-19 wie SARS oder MERS durch einschneidende Quarantänemaßnahmen eingegrenzt werden kann. Inzwischen haben wir begriffen, dass der Zug zur Eindämmung des Virus schon längst abgefahren ist und es nur noch um ein Abbremsen der Ausbreitung geht.

Wie konnte sich das Coronavirus so schnell ausbreiten?

In einem atemberaubenden Tempo und schneller als jede Forschung es sein kann, hat sich das SARS-Cov-2-Virus seinen Weg über die Welt gebahnt. Dass ihm das so schnell gelingen konnte, liegt an der Tatsache, dass es ein schlaues Virus ist, das sich in seinem Wirt versteckt und selten tötet.

(Ebola dagegen ist dumm. Es ist zwar fatal für denjenigen, der es hat, doch der ist dann gleich so krank, dass er wahrscheinlich nicht erst noch in ein Flugzeug steigen und es verteilen wird). Dadurch reiste es durch die Welt und verteilte sich schnell und effektiv und wird durch die Summe der Erkrankten zu einer Bedrohung, die wir alle spüren.

Gibt es eine medikamentöse Behandlung?

Auch als Arzt ist das gerade eine neue Erfahrung. Es geht jetzt darum zu einer Krankheit zu beraten, zu der es noch keine gesicherte Therapie gibt. Die schulmedizinischen Ansätze schließen Medikamente mit einem hohen Nebenwirkungspotential mit ein und es ist bisher weder sicher, ob sie überhaupt helfen, noch, ob der Nutzen die Nebenwirkungen überwiegt.

Auf jeden Fall sind diese Medikamente (z. B. Remdesivir, Hydrochloroquin) nur unter Klinikbedingungen zu verantworten und nicht zu einer ambulanten Therapie geeignet.

Was also tun in so einem Dilemma zwischen dem Wunsch zu helfen und der Diskrepanz zur Forschung?

So helfen pflanzliche Mikronährstoffe

Es lohnt sich ein Blick in die Komplementärmedizin. Und da gibt es tatsächlich einen reichen Schatz von Mikronährstoffen und pflanzlichen Virenkillern, von denen bekannt ist, dass sie in ausreichender Konzentration das Immunsystem optimal unterstützen können. Und das ist keine Zauberei, sondern Biochemie.

Vitamin A 10.000 I.E./d

Unterstützt die Immunbarrieren der Haut und Schleimhäute der Atemwege und des Verdauungstraktes (Vorsicht bei Schwangeren. Hier sind 7.500 I.E./d die Höchstgrenze.)

Vitamin C 0,8-1g/d, auf zwei Gaben verteilt zum Schutz vor Infektionen

Hilft bei der Abwehr von Infektionen durch Bakterien, Viren und Parasiten.

Vitamin D 2000-4000 I.E./d

Sonnenvitamin“, moduliert das Immunsystem, ist wesentlich für eine gute Funktion der Killerzellen, die die Viren im Körper bekämpfen. Gerade nach dem Winter ist der Wert oft sehr niedrig und der Mangel wird durch Ausgangsbeschränkungen weiter verstärkt.

Vitamin-B-Komplex

hoch dosiert: mindestens je 5 mg Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Riboflavin), Vitamin B3 (Niacin), 25 mg Vitamin B5 (Pantothensäure) und 0,4 mg Vitamin B9 ( Folsäure)/d
Unterstützt die Intaktheit der Immunbarrieren von Haut und Schleimhaut der Atemwege und des Verdauungstraktes.

Zink 10-30 mg/d

Unterstützt eine gute Immunfunktion.

Selen 100-200mcg/d.

Selenmangel erhöht die Virulenz eines Erregers und die Komplikationsrate bei Infekten.

Aminosäuren (L-Arginin, L-Lysin, L-Glutamin, L-Cystein), jeweils ca. 1000mg/d
Beeinflussen u.a. die für eine Virusabwehr nötige Vermehrung von Lymphozyten und die Reaktivität der Antikörper positiv.

Eisen- und Vitamin B12

Achten Sie außerdem – je nach Ihrer Ernährung (z. B. vegan) – unbedingt auf eine ausreichende Eisen- und Vitamin-B12-Zufuhr, da beide unabdingbar für die Produktion von Erythrozyten (rote Blutkörperchen) sind und sie für den Sauerstofftransport von der Lunge in den Körper verantwortlich sind. Ein Mangel an Erythrozyten erschwert eine ausreichende Sauerstoffversorgung im Falle einer Lungenentzündung zusätzlich.

(Bitte unbedingt beachten: Vitatmin A und Vitamin D sind fettlöslich und können daher überdosiert werden. Bitte keinesfalls ohne einen laborbestätigten Mangel mehr davon einnehmen.)

Darüber hinaus gibt es eine immense Anzahl von Phytobiotica, die eine antivirale und antibakterielle Wirkung haben, z. B.

  • Grapefruitkernextrakt
  • Meerrettichextrakt
  • Kapuzinerkresse
  • Senföle
  • Ingwer
  • Cordyceps
  • Astragalus
  • Rhodiola
  • Zistrose
  • Ätherische Öle wie Thymian, Eukalyptus, Myrte, Süßorange, Zitrone

Grundsätzlich gilt hier, diese vorbeugend in niedriger Dosierung und im Erkrankungsfall hochdosiert einzunehmen. Präparate gibt es dazu zahlreich auf dem Markt.

Darauf sollten Sie bei der Einnahme von pflanzlichen Stoffen achten

Moderne Phytotherapeutika sind oft hochwirksam. Sollten Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, prüfen Sie bitte vorher, ob es Wechselwirkungen geben könnte.

Das gilt im besonderen Maße für Grapefruitkernextrakt, der den Wirkspiegel von Medikamenten verändern kann, aber auch für Cordyceps. Cordyceps hat dazu eine blutzuckersenkende Wirkung, daher Vorsicht bei Diabetikern unter Insulintherapie.

Homöopathie: Diese Urtinkturen können Ihren Körper unterstützen

Das SARS-CoV-2-Virus ist ein neues Virus, bei dem noch vieles unbekannt ist. Dennoch gehört es in die Gruppe von schon bekannten Coronaviren, zu der auch das SARS-Virus zählt.

Es gibt einige antiviral wirksame Pflanzen, die speziell gegen diese Virengruppe – einschließlich des SARS-Virus – eine Wirksamkeit aufzuweisen scheinen.

1.Generell abwehrsteigernd nach Kontakt mit einer infizierten Person oder bei bestätigter Infektion:

Eine Mischung von Urtinkturen aus:

  • Forsythia suspensa fruit (2 Teile)
  • Lonicera japonica (1 Teil)
  • Scutellaria baicalensis (1 Teil)

Vorgeschlagene Dosierung: 3x5 ml/d

2. Bei einer Infektion wird die gleichzeitige Einnahme folgender Mischung zur maximalen Steigerung des Immunsystems empfohlen:

  • Cordyceps (3 Teile)
  • Angelica senensis (2 Teile)
  • Rhodiola (1 Teil)
  • Astragalus (1 Teil)

Vorgeschlagene Dosierung: 3x5 ml/d

Je nach Krankheitsverlauf kommen folgende weitere Urtinkturen hinzu:

Bei einer Vorbelastung durch eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-System oder im Krankheitsverlauf auftretenden Problemen in diesem Bereich, empfiehlt sich folgende Mischung zur Stützung:

  • Scutellaria baicalensis (3 Teile)
  • Polygonum cuspidatum (2 Teile)
  • Pueraria (2 Teile)
  • Glycyrrhiza (1 Teil)
  • Decotum von Sambucus leaf Tinktur (1 Teil)

Vorgeschlagene Dosierung: 3x5 ml, falls akut 6x5 ml/d

Zur Unterstützung der Milz/ des lymphatischen Systems und Unterstützung des Zellschutzes, Regulation der Zytokine:

  • Salvia miltiorrhiza (3 Teile)
  • Ceanothus (2 Teile)
  • Bidens pilosa (1 Teil)

Vorgeschlagene Dosierung:
3x5 ml/d

Ich kann leider keine Aussage zum Umfang der Wirksamkeit dieser Vorbeugung/Therapie bei Covid-19 machen, da uns allen diese Erfahrungen derzeit noch fehlen. Aber in einem Fall, in dem es bisher keinen wirklichen klassischen schulmedizinischen Therapieansatz gibt, ist diese Vorbeugung/Therapie aus meiner Sicht einen Versuch wert. Vor allem, solange die Krankheit einen Verlauf nimmt, in dem sie zuhause auskuriert werden kann und keine Intensivtherapie notwendig ist.

Was Sie sonst noch tun können

Reduzieren Sie Ihren Zuckerkonsum. Zucker schwächt das Immunsystem, verbraucht Vitamin C und fördert Entzündungsreaktionen im Körper. Wenn Sie Ihrem Immunsystem etwas Gutes tun möchten, reduzieren Sie zumindest während dieser Zeit der Ausnahmesituation durch das Virus Ihren Zuckerkonsum. Je mehr Ihnen das gelingt, desto besser funktioniert Ihre Immunabwehr.

Weitere geeignete Superfoods zu dieser Zeit sind u.a.

  • Matcha-Tee
  • Granatäpfel (oder Saft)
  • viele Beerensorten: z. B. Cranberry, Waldheidelbeeren, Goji-Beeren, Acai-Beeren
  • Chiasamen /Leinsamen
  • Ingwer
  • Zimt
  • Knoblauch, Bockshornklee, Curcuma
  • Gewürze, die reich sind an ätherischen Ölen wie Thymian, Rosmarin, Pfefferminze
  • aus der japanischen Küche: Umeboshi-Pflaume / Paste und Miso(suppe)

Du bist, was du isst. Das Immunsystem wird es Ihnen danken.

Last but not least: Ein Plädoyer für Masken

Masken zu tragen ist eine Höflichkeit. Man reduziert damit das Risiko, jemand anderen zu infizieren, solange man selbst noch nicht weiß, dass man infiziert ist. Tun das alle, braucht man über die Sinnhaftigkeit einer solchen Maßnahme nicht zu diskutieren. Nicht umsonst tragen alle Mitarbeiter z. B. eines OP-Bereiches einen simplen chirurgischen Mundschutz.

Da geht es einfach gesagt auch darum, dass beim Sprechen keine Tröpfchen in das OP-Gebiet geraten. Tatsächlich verbreitet sich das Virus in Ländern, in denen ein Atemschutz zum Alltag gehört langsamer als bei denen, die das nicht praktizieren.

Hoffen wir das Beste für uns alle. Das Leben ist wie ein Fluss. Das Wasser, das vorbeifließt, kannst du kein zweites Mal berühren. Darum schätzen Sie jeden Augenblick Ihres Lebens.

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