Artikel 25/03/2018

Gingivitis: Ursachen, Symptome und Therapie

Dr. med. dent. M.Sc. Frank Zastrow Zahnarzt
Dr. med. dent. M.Sc. Frank Zastrow
Zahnarzt
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Ist Ihr Zahnfleisch gesund, dann weist es eine hellrosa Farbe auf und liegt straff am Zahn an. Der Zahnhals ist nicht sichtbar. Das ist der Idealzustand, den sich jeder Patient wünscht. Doch leider ist in der Zahnarztpraxis immer wieder festzustellen, dass dies nicht der Regelfall ist. Was sind die Gründe? Gingivitis und in der Folge Parodontitis sind regelrechte Volkskrankheiten.

Auf welche Symptome müssen Sie achten?

Grundsätzlich ist entzündetes Zahnfleisch deutlich gerötet. Es blutet häufig bei Berührung sehr schnell, beispielsweise beim herzhaften Biss in ein Stück Obst oder auch beim Zähneputzen. Außerdem ist das Zahnfleisch meist geschwollen. Die Zähne sind im Rahmen einer Zahnfleischentzündung mit bakteriellen und verfärbten Belägen behaftet, der sogenannten Plaque. Dieses Stadium wird zwar noch nicht zwangsläufig als Parodontitis diagnostiziert, ist jedoch durchaus eine Vorstufe und sollte sehr ernst genommen werden.

Was sind die Unterschiede zwischen Gingivitis und Parodontitis?

Im Vergleich zur Gingivitis treten bei einer Parodontitis die aufgezählten Symptome verstärkt auf. Hinzu kommen frei liegende Zahnhälse, häufig verbunden mit schlechtem Atem, einem metallischen Geschmack im Mund, Zahnfleischtaschen und deutlichen Schmerzen an Zähnen oder Zahnfleisch.

Gingivitis stellt eine massive Bedrohung für das Gebiss dar und ist eine Gefahr, die von Patienten zu oft unterschätzt wird. Sie führt zu Parodontitis, die fatale Folgen haben kann, da sie unbehandelt auf lange Sicht dazu führt, dass sich Zähne lockern - bis hin zum Zahnverlust. Wenn Sie daher eines oder mehrere dieser Warnsignale bei sich feststellen, ist der möglichst kurzfristige Gang zum Zahnarzt ein Muss, um Ihren Zahnbestand nicht zu gefährden.

Was sind die Ursachen für entzündliche Zahnfleischerkrankungen?

Die Ursache für Gingivitis und auch Parodontitis sind Bakterienherde in der Mundhöhle. Diese Bakterien sind kein Anzeichen für einen Mangel an Hygiene, denn jeder gesunde menschliche Mund ist von etwa 700 Bakterienarten besiedelt. Die meisten davon sind harmlos oder sogar nützlich.

Das Problem entsteht dann, wenn sich Bakterien in der Mundhöhle regelrecht einnisten, die bei der täglichen Zahnhygiene mit einer herkömmlichen Zahnbürste nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Es bildet sich die zuvor bereits angesprochene Plaque-Schicht: eine Mischung aus Speichel, Speiseresten und Bakterien. Das menschliche Immunsystem wehrt die Erreger ab, indem es mit einer Zahnfleischentzündung reagiert.

Kann man Entzündungen des Zahnfleisches selbst vorbeugen?

Die gute Nachricht lautet: Ja, als Patient können Sie selbst etwas unternehmen. Die wichtigste Prophylaxe-Maßnahme ist eine gute Mundhygiene. Als Faustregel gilt, was Sie wahrscheinlich bereits in der Schule gelernt haben: zweimal täglich gründlich Zähne putzen. Wichtig ist, auch die Zahnzwischenräume regelmäßig mit Zahnseide und einer sogenannten Interdentalbürste zu reinigen.

Was tut Ihr Zahnarzt?

Die genannten Vorsorge-Maßnahmen reichen nicht aus, da sich Plaque meist an Stellen bildet, die Ihre Zahnhygiene allein bei allem guten Willen nicht erreicht. Diese Beläge können nur durch eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt Ihres Vertrauens in Abständen von drei, maximal jedoch sechs Monaten, entfernt werden. Im Falle einer akuten Gingivitis kann Ihr Zahnarzt neben der Reinigung der betroffenen Stellen auch mit entzündungshemmenden Salben oder gegebenenfalls einem Antibiotikum Linderung verschaffen.

Nehmen Sie das Thema daher nicht auf die leichte Schulter und investieren Sie mit regelmäßiger professioneller Zahnreinigung sowie der Kontrolle durch Ihren Zahnarzt in eine langanhaltende Zahngesundheit.

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