Artikel 23/03/2016

Bauchaortenaneurysma der Bauchschlagader - Was ist das?

Prof. Dr. med. Carsten Bünger Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg
Prof. Dr. med. Carsten Bünger
Facharzt für Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurg
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Ihr Arzt hat bei Ihnen eine Erweiterung (Aneurysma) der Bauchschlagader (kurz: BAA) festgestellt?

Vielleicht können Sie sich bereits etwas unter dem Begriff vorstellen oder sie haben ihn schon einmal gehört.

Eventuell haben sie von dieser Erkrankung aber auch erst durch Ihren Arzt erfahren.

In jedem Fall haben Sie bestimmt viele Fragen. Möglicherweise haben Sie vielleicht Angst vor Ungewissem.

Ich möchte Ihnen gern helfen, Ihnen die Angst nehmen und Sie über diese Erkrankung aufklären. Lassen Sie mich Ihnen das Bauchaortenaneurysma in einigen Schritten erklären:

Wie entsteht ein Bauchaortenaneurysma (Aneurysma der Bauchschlagader)?

Das Bauchaortenaneurysma ist häufig eine Folge der Arterienverkalkung (Arteriosklerose).

Diese entsteht wiederum als Folge der typischen Risikofaktoren wie jahre- bis jahrzehntelangem Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Übergewicht und erblichen Faktoren.

Lag zum Beispiel in der Familie ein Bauchaortenaneurysma vor, dann kann das Risiko für die Ausbildung eines Aneurysma vererbt worden sein.

Wann sollte operiert werden?

Operiert werden muss das BAA meist ab einem Durchmesser von 4,5-5,0 cm. Ihr Arzt, der bei Ihnen das BAA festgestellt hat, wird Sie am besten in ein geeignetes Gefäßzentrum schicken.

Dort wird die Größe des Bauchaortenaneurysma überprüft und je nach den Vorbefunden weitere Diagnostik veranlasst.

Warum muss ein BAA operiert werden?

Die gefährlichste Komplikation eines Bauchaortenaneurysma ist das Platzen (Ruptur) der erkrankten Gefäßwand.

Der Patient erleidet dann einen starken Blutverlust, den nur 20 % der Patienten überleben. Die einzige Möglichkeit, diese Ruptur zu vermeiden, ist die prophylaktische Therapie des BAA.

Es gibt zwei Behandlungsmethoden des BAA:

  1. die offene Operation, bei der klassisch operiert wird durch einen offenen Zugang zur Bauchaorta. Diesen Eingriff vertragen nur Patienten mit einer guten körperlichen Verfassung. Diese Behandlungsmethode wird inzwischen nur noch dann angewandt, wenn die Katheterbehandlung (unter b) nicht möglich ist.
  2. die Katheterbehandlung, bei der nur kleine Schnitte im Bereich der Leiste gemacht werden. Es werden dabei Stentgrafts (Metallgitter umgeben von einer Kunststoffschicht) in die Gefäße eingebracht, die oberhalb und unterhalb des Aneurysma abdichten. Der Eingriff kann auch in örtlicher Betäubung stattfinden, sollte die Narkosefähigkeit beim Patienten nicht vorliegen.

Lassen Sie es nicht soweit kommen. Rechtzeitig erkannt ist das Bauchaortenaneurysma gut behandelbar.

Ob bei Ihnen die Notwendigkeit zur Behandlung/ OP besteht oder eine Überwachung des Bauchaortenaneurysma sinnvoller ist, kann in einem persönlichen Gespräch mit Ihrem Arzt und nach einer fachspezifischen Untersuchung festgestellt werden.

Dazu werden ein Gefäßultraschall (Duplexsonografie) und meist eine CT-Untersuchung durchgeführt.

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