Artikel 25/10/2016

Müde, antriebslos, geschwächt - Welche Ursache steckt dahinter?

Team jameda
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Nach einem Sommer mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen und vielen Sonnentagen ändert sich mit dem Wetter auch das Gemüt. Es ist die Zeit der grippalen Infekte, aber auch Ermüdungserscheinungen nehmen zu.

Schnell ist von Burnout, Stress und Überforderung die Rede. Menschen, die eine organische Ursache hinter ihrem Leiden vermuten, werden mit Untersuchungsergebnissen konfrontiert, die sie nicht zufriedenstellen. Oft kommt bei ihrem Arzttermin heraus, dass sie organisch völlig gesund sind, jedoch

  • Stress vermeiden sollten
  • die Schilddrüse beobachten müssen
  • Vitamine einnehmen sollten
  • eventuell unter psychischen Probleme leiden
  • oder die Wechseljahre dafür verantwortlich sind.

Doch was steckt wirklich hinter Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit?

Adrenal fatigue

Adrenal fatigue ist eine Nebennierenschwäche oder der Zustand erschöpfter Nebennieren.

Die Nebennieren liegen wie kleine Kappen auf den beiden Nieren. Mit den Nieren verbindet sie lediglich die Eigenschaft, dass sie beieinanderliegen. Wesentliche Bestandteile der Nebennieren sind die Nebennierenrinde und das Nebennierenmark. Die Hormone DHEA, Cortisol und Aldosteron werden in der Rinde produziert, das Adrenalin und Noadrenalin hingegen, die sogenannten Stresshormone, haben ihren Ursprung im Nebennierenmark.

Schulmedizinisch wird zwischen funktionsfähig und Ausfall unterschieden. In der Naturheilkunde, z.B. in der TCM, beschäftigt man sich mit Zuständen der Fülle und der Erschöpfung. Der Fokus liegt dabei auf dem Cortisol, also einem Produkt der Nebennierenrinde.

Cortisol hat die Aufgabe, Entzündungen zu hemmen (daher die Cortisonbehandlung bei Autoimmunerkrankungen) und so direkt das Immunsystem zu beeinflussen. Des Weiteren soll es den Blutzucker anheben, sich an Stoffwechselvorgängen wie Knochenbildung, Fettverteilung und Muskelabbau beteiligen und mit den Geschlechtshormonen interagieren.

Unsere Cortisolausschüttung unterliegt tageszeitlichen Schwankungen. Die Ausschüttung des Hormons wird durch das morgendliche Aufwachen aktiviert und erreicht seinen Peak ca. 60 Minuten danach. Im Laufe des Tages baut sich dieses Level dann kontinuierlich ab.

Wie beeinflusst Stress die Cortisolausschüttung?

Durch Stressmomente findet erneut eine Ausschüttung statt. Unsere Nebennieren und unser Gehirn unterscheiden dabei jedoch nicht zwischen einer lebensbedrohlichen Gefahr und einer normalen Alltagssituation (z.B. der nervende Chef, Kunden, Partner, Kinder, Kollegen, Stau etc).

Schon hier wird deutlich, wie oft Sie Ihre Nebennieren unter ‘Stress’ setzen und eine Hormonausschüttung aktivieren. Die Folgen dieses Auf und Ab lassen sich am besten mit einem Auto vergleichen.

Stellen Sie sich vor, Sie geben Vollgas - Sie schalten mit einer ordentlichen Geschwindigkeit vom ersten in den fünften Gang hoch. Nach 30 Sekunden Vollgas schalten Sie wieder vom fünften in den ersten Gang herunter – Sie geben weiterhin Vollgas und nun schalten Sie wieder in den fünften Gang hoch. Irgendwann hat der Motor keine Lust mehr! Entweder er blockiert dermaßen, dass Sie nur noch in Schritttempo unterwegs sind, oder er gibt vollkommen den Geist auf – ein Motorschaden.

Symptome

Motorschaden bedeutet beim Menschen, die Nebennieren sind erschöpft. Das zeigt sich an Symptomen wie:

  • Bindegewebsschwäche
  • Verlangen nach fettigem und salzreichem Essen
  • Infektanfälligkeit
  • Schlafstörungen
  • Startschwierigkeiten in den Tag, die mit Kaffee und Energydrinks bewältigt werden
  • Interessenverlust, Symptome einer Depression
  • Lethargie
  • Reduziertes sexuelles Verlangen
  • Verstärkte Körperbehaarung bei Frauen

Diagnostik

Die Cortisolbestimmung erfolgt in den meisten Fällen über den Speichel. Unter Fachleuten ist das geeignete Medium (Blut oder Speichel) jedoch heiß diskutiert - wenden Sie sich daher an einen Behandler Ihres Vertrauens.

Der Vorteil der Bestimmung über den Speichel ist, dass es das einfachste Verfahren für den Patienten darstellt, da er lediglich in ein präpariertes Röhrchen spuckt. Drei bis vier Speichelproben pro Tag reichen in der Regel aus, um ein Gesamtbild zu erstellen.

Die Diagnostik zeigt in den meisten Fällen eine Überproduktion am Morgen. Dann kann der Motor kann noch hochgepeitscht werden. Schreitet die Erschöpfung weiter voran, finden wir deutlich reduzierte Werte. Ein Norm-Peak wird nicht mehr erreicht (Motorschaden).

Gut zu wissen

Die Kosten dieser Untersuchung unterscheiden sich von Labor zu Labor.

Welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, erfahren Sie im zweiten Teil dieses Experten-Artikels.

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