Artikel 05/05/2016

Die Mikronährstoff-Therapie bei Depression, Erschöpfung und Burnout

Team jameda
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Bei Erschöpfung, Burnout und Depressionen stellt die Behandlung mit Mikronährstoffen einen Erfolg versprechenden Therapieansatz dar.

Erschöpfung zählt heute zu den häufigsten Krankheitssymptomen. Umfragen zufolge klagen ungefähr 30% der Befragten über starke Erschöpfung, chronische Müdigkeit und das Gefühl „es nicht mehr zu schaffen“. Die Übergänge zwischen Erschöpfung, Stimmungstief und behandlungswürdiger Depression sowie Burnout sind fließend. Das Burnout-Syndrom wird häufig durch belastende Faktoren im Berufsleben ausgelöst. Aber auch eine lang anhaltende familiäre Belastungssituation kann zum Zustand des „Ausgebranntseins“ führen. Die Depression kann ebenfalls die Folge einer massiven Erschöpfung sein. Laut WHO leiden 6% der Menschen unter Depressionen. In Deutschland sind 4 Millionen davon betroffen.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Bei der Behandlung von Erschöpfung, Burnout und Depressionen sind neben den psychischen Beeinträchtigungen auch Veränderungen auf neuronaler, neuroendokriner und molekularer Ebene zu finden.

Deswegen sollte zuerst einmal die Frage gestellt werden, ob der Körper überhaupt in der Lage, ist genügend Energie zu bilden. Die psychische Befindlichkeit des Menschen ist nämlich elementar mit dem Metabolismus der Neurotransmitter verknüpft und für die Neurotransmitter spielen die Mikronährstoffe eine entscheidende Rolle.

Wozu braucht der Körper Mikronährstoffe?

Bestimmte Mikronährstoffe sind zum Beispiel für die Bildung von Neurotransmittern erforderlich oder haben selbst Neurotransmitterfunktion. Andere Mikronährstoffe sind am Energiestoffwechsel beteiligt oder wirken der oxidativen Zerstörung der Nervenstrukturen entgegen.

Dies alles sind entscheidende Faktoren, warum ein Mikronährstoff-Mangel die Stimmung und Befindlichkeit des Menschen beeinflusst und zu psychischen Befindlichkeitsstörungen führen kann. Eine optimale Versorgung mit Mikronährstoffen andererseits kann Stressfolgen vermindern, wie z.B. Endotheldefekte, die aufgrund einer erhöhten Aktivität des Sympathikus entstehen.

Von großer therapeutischer Bedeutung bei Erschöpfungszuständen ist eine Verbesserung des Energiestoffwechsels. Infolgedessen muss die ATP-Synthese in den Mitochondrien durch verschiedene orthomolekulare Substanzen optimiert werden.

Darüber hinaus verbessern Mikronährstoffe die antioxidative Kapazität des Organismus, vermindern entzündliche Prozesse und beeinflussen verschiedene Funktionen des Immunsystems positiv.

Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel wirklich?

Die heute immer noch weit verbreitete Meinung, dass es angesichts des Nahrungsangebots in Mitteleuropa keine Mikronährstoffmängel gebe und deshalb eine Nahrungsergänzung überflüssig sei, ist unzutreffend.

Dies zeigt sich eindrucksvoll am Beispiel von Vitamin D. Es herrscht heute Konsens darüber, dass weite Teile der Bevölkerung eine deutliche Vitamin-D-Unterversorgung aufweisen.

Dazu kommt, dass sich die allgemeinen Normwerte der Mikronährstoffe am Bedarf gesunder Erwachsener orientieren und nicht an den Bedürfnissen kranker Menschen oder von Personen in besonderen Lebenssituationen, z.B. bei hoher beruflicher Beanspruchung.

Was versteht man unter Mikronährstoff-Medizin?

In der Mikronährstoff-Medizin geht es nicht nur um den Ausgleich ernährungsbedingter Mängel im Sinne einer reinen Nahrungsergänzung, sondern es werden die Mikronährstoffe gezielt als Therapeutika genutzt, um - wie schon erwähnt - eine Verbesserung der mitochondrialen ATP-Synthese oder der antioxidativen Kapazität zu erreichen.

Gerade bei psychischen Befindlichkeitsstörungen und bei Erschöpfungszuständen können durch eine gezielte Therapie mit Mikronährstoffen auf der Basis einer vorangehenden Laboranalyse des Blutes erfahrungsgemäß sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Eine genaue Untersuchung des Blutes ist deshalb erforderlich, weil ansonsten Mikronährstoffdefizite nicht erkennbar sind.

Eine Mikronährstofftherapie kann in vielen Fällen die Symptomatik einer Depression verbessern. Sie kann in leichteren Fällen als Monotherapie in Frage kommen, häufig wird aber eine Orthomolekulare Therapie eine Ergänzung zu anderen Therapieformen sein.

Zu den Ansatzpunkten einer Mikronährstofftherapie gehören:

  • Neurotransmittermetabolismus
  • Stresstoleranz
  • Immunkompetenz
  • Antioxidative Kapazität
  • Energiestoffwechsel

Wie läuft die Mikronährstofftherapie ab?

Bei einer Supplementierung mit Mikronährstoffen ist unbedingt auf eine mögliche Wechselwirkung mit Psychopharmaka zu achten. Depressionen sind keine ätiologisch einheitlich definierten Störungen.

Es liegt auch kein einheitliches Muster an Mikronährstoffdefiziten bei diesem Krankheitsbild vor. Deshalb sollte bei jedem betroffenen Patienten auf der Basis einer Laboranalyse ein individuelles Therapieprogramm erstellt werden. Die Zufuhr von Mikronährstoffen wird entweder schnell wirksam vom Arzt über Infusionen gegeben oder aber durch orale Verabreichung.

Im Folgenden einige wesentliche Vitamine, Vitaminoide, Mineralstoffe, Spurenelemente und Aminosäuren, welche bei Burnout-Syndrom oder bei anderen nervösen Erschöpfungszuständen erfolgreich eingesetzt werden können:

Homocystein, Vitamin B1, Vitamin B6, Vitamin B12, Folsäure, Vitamin C, Vitamin D, Zink, Ferritin, Magnesium, Glutamin, Glycin, Lysin, Phenylalanin/ Tyrosin, Taurin, Tryptophan, Carnitin, Coenzym Q10, Eisen.

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