Artikel 17/07/2018

Warum Hashimoto und Diabetes Depressionen verursachen können

Team jameda
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Hinter depressiven Erkrankungen kann auch die Schilddrüse stecken. Experten schätzen, dass bei ca. 40 Prozent aller Depressionen ein Zusammenhang mit diesem kleinen Organ besteht.

So beeinflusst die Schilddrüse die Psyche

Gewichtsverlust, Herzrasen, SchwitzenDurchfälle - Fehlfunktionen der Schilddrüse können vielfältige gesundheitliche Folgen haben. Doch nicht nur bei organischen Prozessen wie Kreislauf, Verdauung und Wachstum spielt dieses kleine Organ eine zentrale Rolle.

Auch für unsere Psyche ist die Schilddrüse von größter Bedeutung. Sie aktiviert den Stoffwechsel der Nervenzellen und hat dadurch auch wesentlichen Einfluss auf unser seelisches Empfinden und unsere Stimmungen.

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann eine Depression verstärken oder sogar auslösen. Da sich die Symptome meist langsam entwickeln, werden sie vielfach erst spät erkannt und richtig diagnostiziert.

Gibt es aussagekräftige Studien?

Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg gelang erst kürzlich der Nachweis, dass auch die Autoimmunthyreoiditis (AIT) - besser bekannt unter der Bezeichnung Hashimoto-Thyreoiditis -häufiger Auslöser von Depressionen und Ängsten sein kann. Von dieser Erkrankung der Schilddrüse sind hierzulande ca. 10 Prozent aller Menschen betroffen, so die Forscher - in der Mehrzahl Frauen in den Wechseljahren.

Da sie keine Beschwerden bereitet, bleibt die Erkrankung vielfach unerkannt und der Patient wird nicht adäquat behandelt. Klarheit kann hier ein AIT-Screening bringen. Weiteren Aufschluss geben Untersuchungen des Gehirns im MRT oder eine gründliche Labordiagnostik.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, bei Symptomen, die auf eine Depression hinweisen, die Schilddrüse überprüfen zu lassen. Besteht eine Unterfunktion, so ist sie zwar nicht heilbar, kann aber durch eine medikamentöse Therapie gut behandelt werden.

Auch Diabetes schlägt aufs Gemüt

Neben einer übersehenen Schilddrüsenunterfunktion ist vielfach auch Diabetes der Auslöser von Depressionen: Rund 800.000 der 6,5 Millionen Betroffenen leiden laut Deutscher Diabetes Gesellschaft zusätzlich unter einer behandlungsbedürftigen Schwermut. Ernst zu nehmende psychische Symptome weisen sogar zwei Millionen von ihnen auf. Ihr Risiko zu erkranken, liegt somit doppelt so hoch wie das von Menschen ohne die Stoffwechselstörung.

Der Grund dafür: Diabetiker müssen oft ihr ganzes Leben diszipliniert auf die Erkrankung und ihre Blutzuckerwerte ausrichten. Zudem drohen ernsthafte gesundheitliche Folgen wie Netzhaut-, Nieren- und Nervenschäden.

Um Stoffwechselstörungen oder organische Erkrankungen als Ursache einer Depression ausschließen zu können, sollte der psychotherapeutischen Behandlung stets eine gründliche neurologische und internistische Untersuchung vorausgehen.

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