Artikel 02/02/2021

Symptome & Risiken bei Herzschwäche: Wie Entschleunigung und eine gesunde Lebensweise helfen

Team jameda
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Wie kann man das Herz natürlich stärken und einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche) vorbeugen?

Ein statistischer Exkurs über Herzinsuffizienz

Weltweit sind mehr als 2 % der Gesamtbevölkerung von einer Herzschwäche betroffen. In Deutschland leiden ca. 2 bis 3 Mio. Menschen an einem zu schwachen Herzen. Rund 300.000 kommen jedes Jahr neu hinzu, 50.000 sterben letztendlich an dieser Krankheit (2017).

Bei der Bevölkerungsgruppe von über 80-Jährigen sind es 10 %. Herzinsuffizienz zählt damit zu den häufigsten Todesursachen.

Aufgaben des Herzens

Das Herz als muskuläres Hohlorgan besteht zum größten Teil aus Muskelgewebe. Als zu schwach gilt das Herz, wenn der Herzmuskel es nicht mehr schafft, ausreichend Blut von der linken Herzkammer in den Körperkreislauf zu pumpen.

Die Organe werden dann zu wenig mit sauerstoffreichem Blut versorgt oder es kommt zu einem Herzinfarkt (akuter Verschluss einer Herzkranzarterie). In vielen Fällen ist Herzinsuffizienz ein schleichender Prozess, der jedoch durch eine gesunde und ausgewogene Lebensweise beeinflussbar ist.

Risikofaktoren und Ursachen von Herzinsuffizienz

Als Risikofaktoren der Gefäße (Gefäßverkalkung) und des Herzens gelten:

Folgende Ursachen können zur Herzschwäche führen:

  • 66 % koronare Herzerkrankungen (KHK)
  • Bluthochdruck
  • Herzklappenfehler
  • Herzmuskelvergrößerung
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzinfarkt
  • Diabetes Typ 2

Arten und Stadien von Herzschwäche

Bei der Dauer der Herzschwäche unterscheidet man akute (z. B. Luftnot, akuter Herzinfarkt) und chronische Herzschwäche. Die schleichende (chronische) Herzschwäche bemerkt man oftmals nicht, da sie sich über Monate oder Jahre entwickelt und zu einer plötzlichen Herzschwäche führen kann.

Beim Ort der Herzschwäche unterteilt man auch nach dem betroffenen Herzteil, wie die Linksherzinsuffizienz (80 %), Rechtsherzinsuffizienz und globale Herzinsuffizienz (Globalininsuffizienz = beide Herzseiten, also das gesamte Herz betreffend).

Bei der Linksherzinsuffizienz unterscheidet man nach der Funktion und zwar die zwischen der systolischen und diastolischen Herzinsuffizienz. Diese betrifft unterschiedliche Funktionen der Herzkammer. Bei der systolischen Herzinsuffizienz ist die muskuläre Pumpleistung deutlich vermindert, so dass der Sauerstoffbedarf der Organe ungedeckt bleibt. Bei der diastolischen Herzinsuffizienz besitzt das Herz zwar genügend Pumpkraft, allerdings nimmt das Herz nicht genügend Blut auf, weil die linke Herzkammer an Elastizität verloren hat.

Während die diastolische Herzinsuffizienz eher bei Frauen auftritt, sind Männer häufiger von der systolischen Herzinsuffizienz betroffen.

Die Herzinsuffizienz teilt man ebenso nach Stadien und klar definierten Kriterien, NYHA-Klassifikation I-IV, ein. Diese NYHA-Klassifikation stellt die Entstehung und Entwicklung der beeinträchtigten Pump- und Körperfunktionen dar (mäßig reduziert, reduziert, hochgradig reduziert).

Von einer hochgradigen Herzinsuffizienz (Atemnot bei alltäglicher leichter Belastung), die auch mit erhöhter Sterblichkeit verbunden ist, spricht man bei der NYHA-Klassifikation III. Hier sterben 25 % der Betroffenen innerhalb eines Jahres, bei NYHA IV (Atemnot bereits in Ruhe) sind es über 50 %.

Folgen und Symptome einer Herzschwäche können sein

Das Herz pumpt, wie oben bereits erwähnt, sauerstoffreiches Blut durch den Körper und versorgt so die Organe in ihrer funktionellen Tätigkeit. Man spricht beim Herzen vom sogenannten Herzzeitvolumen (HZV = Schlagvolumen x Herzfrequenz). Das sagt aus, wie viel Blut pro Minute durch unseren Körper fließt. Bei einem gesunden Menschen liegt der Wert bei 4,5 bis 6 Liter/Minute. Wenn das Herz zu wenig Blut pumpt, kommt es zu Symptomen, wie z. B. Schwindel, Atemlosigkeit, Müdigkeit und Appetitlosigkeit.

Die Symptome einer Herzinsuffizienz unterscheidet man in Rückwärtsversagen und Vorwärtsversagen. Beim Rückwärtsversagen wird das Blut nicht in genügender Menge in die Aorta gepumpt und staut sich in die linke Herzkammer und letztendlich in die Lunge zurück. Dies kann bis hin zum Lungenödem führen.

Beim Rückwärtsversagen kommt es zu

  • erhöhter Atemfrequenz
  • nächtlichen Hustenanfällen
  • bläulich-roter Färbung von Haut und Schleimhäuten
  • Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge (Rasselgeräusche)

Ist das Herz nicht in der Lage, gegen diese Nachlast anzuarbeiten, kommt es zur Vorlastinsuffizienz, die dann auch das rechte Herz betrifft, da die Vorlast vom venösen Rückstrom zum Herzen abhängt. Bei dieser Rechtsherzinsuffizienz bekommt man Ödeme in den Beinen, neigt zu vermehrtem Wasserlassen sowie sichtbarem Venenstau.

Zum Vorwärtsversagen zählen Symptome wie Verwirrtheit, Schwächegefühl und Leistungsabnahme.

Was kann man konkret bei Herzschwäche tun bzw. wie kann man dieser vorbeugen?

Zuerst sollte man bei Herzschwäche den Arzt konsultieren und sich untersuchen lassen. Meistens sind medikamentöse Einstellungen notwendig.

Die gängigsten Medikamente wären z. B. ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika und andere oder in Kombination, je nach Erkrankung. Ein weiterer und signifikanter Baustein wäre die Veränderung des Lebensstils, den man selbst gut beeinflussen kann, um das Herz zu stärken und die Risikofaktoren zu minimieren.

Wie kann man persönlich der Herzinsuffizienz entgegenwirken?

Man kann einer Herzinsuffizienz entgegensteuern, indem man Stress, Ängste und Ärger nicht allmächtig werden lässt. Viele Alltagssituationen können durch Umstrukturierung besonders im privaten Bereich vermieden werden, z. B. indem man lernt, durch zu hohen Leistungsanspruch an sich selbst zu glänzen.

Ein bewusstes „Nein“ sagen schützt vor Überforderung. Das Leben im Hier und Jetzt, nicht in der Vergangenheit oder in der Zukunft, entstresst und entschleunigt enorm. Auch eine tägliche Entspannung oder ein Entspannungsverfahren ist von Vorteil, wie z. B.

Genügend Bewegung und Sport an frischer Luft stärken in der Freizeit das Herz. Eine ausgewogene, fettreduzierte und ballaststoffreiche Ernährung schont die koronaren Herzkranzgefäße und beugt Übergewicht vor, da das Herz bei zu viel Gewicht mehr Pumpleistung erbringen muss. Übergewicht kann auch durch eine Reduktion von Zucker erfolgen.

Eine Zugabe von Nahrungsergänzungsmitteln wie Omega-3-Fettsäuren wirkt sich positiv auf den Herzmuskel aus. Das hat eine Studie aus dem Jahr 2008 von Dr. Savina Nodari, als GISSI-HF-Studie bezeichnet, bei 6.975 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz ergeben.

Alkohol sollte von Gefährdeten grundsätzlich gemieden werden. Manche Menschen reagieren mit einer besseren Herzgesundheit durch einen stark reduzierten Salzkonsum, laut RKI. Auch eine basische Ernährung tut dem Herzen gut. Kaffee bitte nur in Maßen trinken. Ein Austausch mit genügend Wasser oder Tee ist sinnvoll, da hierdurch der natürliche Blutfluss angeregt wird. Je früher Betroffene auf Nikotin verzichten, desto besser.

Um den allgemeinen Stresslevel zu senken, sollte auf ausreichend Schlaf zur Erholung von Körper und Geist geachtet werden.

Fazit

Krempeln Sie rechtzeitig Ihr Leben um und finden Sie Ihre Ausgeglichenheit in Spaß, Entspannung und Bewegung in der Natur! Ihr Körper wird es Ihnen danken. Bleiben Sie von Herzen gesund, fit und leistungsfähig!

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