Statistische und medizinische Fakten des Rauchens

Rauchen kann den ganzen Körper negativ beeinflussen und den Grundstein vieler Erkrankungen bilden. (© Michael Eichhammer - fotolia)

Die wenigsten Raucher streiten ab, dass es negative Folgen für ihre Gesundheit gibt und dennoch hat das Rauchen eine enorme Suchtwirkung, dass es den meisten Menschen unmöglich erscheint, vom Rauchen loszukommen.

Wichtige Statistiken zum Rauchen in Deutschland

Die Ausgaben in Deutschland für Tabak bezifferten sich 2018 auf 26,4 Mrd. €. Dies sind ca. 1 Mrd. € mehr als 2017. Die Einnahmen aus der Tabaksteuer betrugen im gleichen Jahr 14,3 Mrd. €. Die Kosten für krankheitsbedingte Folgen und Tod aufgrund von Tabak werden auf ca. 79 Mrd. € jährlich angesetzt. Rauchen kostet unsere Gesellschaft viel Geld.

In Deutschland rauchen ca. 23 % der Erwachsenen, dies sind ca. 12 Mio. Menschen. Betrachtet man die Raucherquote, sind es 26 % Männer und ca. 20 % Frauen. In allen Altersgruppen rauchen mehr Männer als Frauen. Unter Jugendlichen geht der Trend des Zigarettenrauchens zurück, wird jedoch durch E-Zigaretten bzw. Wasserpfeifen ersetzt, was nicht wirklich gesünder ist.

Zwei weitere interessante statistische Fakten:

1. Es gibt mehr Menschen, die früher einmal geraucht haben als aktuelle Raucher.

2. Viele Menschen interessieren sich für einen Rauchstopp. Viele Menschen gehen dies auch konsequent an. 36 % machen niemals einen Rauchstoppversuch. 28 % haben es vor mehr als zwei Jahren versucht, 12 % vor zwei Jahren, 19 % im letzten Jahr und 5 % im letzten Monat.

Welche Schäden sind durch Rauchen möglich?

Dass das Rauchen so gut wie jedes Organ schädigt, sollte wohl jedem plausibel sein. Im Tabakrauch gibt es fast 100 giftige und krebserregende Substanzen. Die Organe, die mit dem Rauch direkt in Kontakt kommen, sind am meisten gefährdet. Aber auch andere Organe sind langfristig betroffen.

Es steht also nicht die Frage, „ob“ man durchs Rauchen erkrankt, sondern „wann“ man daran erkrankt.

Risiko Nummer eins sind Atemwegs- bzw. Lungenerkrankungen. Hierbei hat der Tabakrauch direkten Kontakt mit dem Mund, der Luftröhre und der Lunge. Diese sind natürlich die gefährdetsten Kontaktstellen. 85 % der Lungenkrebstoten können direkt auf das Rauchen zurückgeführt werden. Bei COPD sind es 83 %. Raucher erkranken 20-mal häufiger an Lungenkrebs, bei COPD ist das Risiko 27-mal höher. 50 % aller Raucher bekommen die entzündliche Erkrankung COPD. COPD ist in Europa die dritthäufigste Todesursache.

Neben diesen zwei großen Haupterkrankungen löst das Rauchen Asthma, Lungenentzündung und Lungenemphyseme (chronische Bronchitis, COPD) aus. 90 % aller Bronchitis-Todesfälle waren vorher Raucher. Erkrankungen, die bei Nichtrauchern gut in den Griff zu bekommen sind, entwickeln sich bei Rauchern zur Lebensgefahr. Dies sollten Sie hierbei bedenken.

Risikofaktor Nummer zwei sind die Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Viele COPD-Patienten sterben nicht am Ersticken, sondern am plötzlichen Herztod, da das Herz-Kreislauf-System stark belastet wird. Die Folgen zeigen sich hier oft plötzlich und tödlich, da sie akut schlechter behandelbar sind.
Herzschädigungen sind bei Rauchern sogar häufiger als Lungenschädigungen. Rauchen sorgt auch für Ateriosklerose (Verhärtung der Blutgefäße), die dann zu Thromben oder Verstopfung der Gefäße führt.

Ateriosklerose tritt bevorzugt an den Herzkranzgefäßen, den Aufzweigungen der Halsschlagader und den großen Beinarterien auf. Eine Folge ist die koronare Herzerkrankung (KHK). Andere Erkrankungen, die ausgelöst werden können, sind Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Thrombose und Raucherbein.

Neben Übergewicht, ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung ist das Rauchen Hauptauslöser für Herzprobleme. Durch die Verengung der Gefäße wird das Herz schlechter durchblutet. Das Herz ist der Motor unseres Körpers. Diese Minderdurchblutung überträgt sich im Laufe der Zeit auf den Rest des Körpers. Das Rauchen steigert somit auch Diabetes oder eine generelle Insulinresistenz.

Weitere Risikoerkrankungen wären im Mundbereich zu nennen, wie zum Beispiel Mund- und Rachenkrebs. Auch Veränderungen und Erkrankungen an den Zähnen (Karies), Zahnfleisch, Zunge und Mundschleimhaut sind ersichtlich. Auch eingesetzte Implantate müssen häufiger ausgetauscht werden.

Weitere Schäden sind am größten Organ, der Haut, zu verzeichnen. Es setzt sichtbar eine schnellere Hautalterung ein. Durch eine Minderversorgung der Durchblutung kommt es zum Beispiel zur schlechten Wundheilung. Auch Tumore können begünstigt werden. Die Schutzbarriere der Haut wird grundsätzlich herabgesetzt. Es steigt das Infektionsrisiko, das Immunsystem der Haut wird geschwächt und die Immunzellen (Bakterien und Viren überleben länger und vermehren sich unter Umständen) verringern sich.

Aber auch Hirnhautentzündungen und Mittelohrentzündungen kommen bei Rauchern statistisch betrachtet häufiger vor.

Rauchen birgt auch große Risiken bei Operationen: Raucher benötigen mehr Betäubungsmittel, haben häufiger pulmonale Komplikationen (bei Lunge und Beatmung) während einer OP und neigen danach zu Thrombosen.

Herz-Kreislauf- und Lungenbeschwerden gehören zu den häufigsten Folgeerkrankungen des Rauchens. (© lightwavemedia - fotolia)
So wirkt sich Rauchen während der Schwangerschaft aus

In der Schwangerschaft ist Nikotin absolut fahrlässig und grenzt an Körperverletzung, da alle negativen Folgen auch das ungeborene Kind betreffen.

Die Sauerstoffunterversorgung des Fötus hemmt die Entwicklung des ungeborenen Kindes. Die Gehirnentwicklung und das Wachstum werden verlangsamt, das Kind ist kleiner und leichter. Oft wird auch die Lungenentwicklung gehemmt. Jeder Entwicklungsprozess wird durch das Rauchen behindert.

Daher gilt: Rauchfreiheit in der Schwangerschaft sollte oberstes Gebot des ungeborenen Lebens sein!

Es ist nicht zu spät um mit dem Rauchen aufzuhören

Die positive Nachricht ist, dass sich bereits wenige Tage nach der letzten Zigarette die guten Auswirkungen bemerkbar machen. Auch im hohen Alter führt ein konsequenter Rauchstopp zu einer messbaren Verringerung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies ist mit Studien gut belegt.

Es ist demnach niemals zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Nehmen Sie es bitte in Anspruch. Je zeitiger, desto besser! Ich hoffe, Sie finden einen Weg, wie z. B. durch Hypnose oder Suggestionen, Ihre letzte Zigarette geraucht zu haben.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Kommentare (7)

Marion S., 21.12.2021 - 19:30 Uhr

Es ist ganz leicht mein Mann musste auch hören der hat Schwierigkeiten mit einer beinvene somit konnte ich nicht mehr zu Hause rauchen oder wollte es nicht mehr um mein Mann zu unterstützen. Ich bin hingegangen und habe mir ein nikotinpflaster geholt höchste Stufe es hat lange gedauert bis ich es genutzt habe ich hatte so viele Ausreden ich könnte vielleicht anderen Tag nicht arbeiten gehen und heute Kopfschmerzen und und und und Punkt dann an einen freien Samstag habe ich mich zusammen genommen und habe das Pflaster auf dem Po getan ich habe mein ganzes Haus geputzt ich war nur am Arbeiten wie eine Wilde Zigarette nein überhaupt nicht noch nicht mal dran denken ich brauchte also die Zigarette nicht mehr und da das alles nicht so von heute auf morgen geht und das muss auf jeden ganz bewusst sein habe ich ungefähr ein halbes Jahr lang dieses Pflaster genommen in der späteren Phase habe ich diese Membrane einfach durchgeschnitten weil ich hatte den höchsten nikotinspiegel sehen ich ja nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr brauche und dieser halbe Membrane hat das gleiche bewirkt was also ne ganze tat ich habe also ein halbes Jahr mit Unterstützung gearbeitet in einem Büro mit Publikum wo damals noch die Leute überwiegen geraucht haben es war 2003 und heute muss ich sagen es war schön zu rauchen aber ich würde mich Ekel noch mal eine Zigarette an zu packen.

Gabriele S., 29.09.2021 - 08:07 Uhr

Also ich war sehr starker Raucher und habe mir irgendwann gesagt: Nun muss Schluss damit sein und habe von heute auf morgen ohne Hilfsmittel aufgehört zu rauchen. Das war vor ca. 14 Jahren, es ist ohne Hilfsmittel möglich, da es wirklich nur eine Kopfsache ist. Wünsche allen viel Erfolg

Antwort von Susann Jordan, verfasst am 30.09.2021

Danke Ihnen für Ihren Kommentar. Einfach nur Spitze! Das kann Mut machen!

Cornelia C., 11.05.2021 - 15:09 Uhr

Guter Artikel! Erfolgreich kann man aber nur aufhören, wenn man wirklich effektive Hilfsmittel hat, in jeder Phase der Nikotinentwöhnung und danach Rauchentwöhnung. Vor allem ein machbares Ziel, das auch positiv ist, ermutigt. Krankheiten vor Augen zu führen schreckt eher ab. Sich positive Etappenziele vor Augen zu führen, sich nach jedem kleinen erreichten Ziel zu belohnen, ermutigt. Es gibt wirklich ein paar Fakten, die man kennen sollte, um erfolgreich Quit sagen zu können ....

Antwort von Susann Jordan, verfasst am 12.05.2021

Hallo, liebe Cornelia, manche Menschen benötigen einen Weckruf, der sie wachrüttelt. Jede Rauchentwöhnung ist individuell, wichtig ist nur zu sagen: Ja, ich mache es. Wenn man eine Sucht auf einem niedrigen Level hält, bringt es leider auf Dauer nichts, außer - dass man wieder da landet, wo man vorher war. Liebe Grüße Susann Jordan

Detlef N., 24.03.2021 - 08:57 Uhr

Habe im Jahre 1978 mit Rauchen aufgehört und bis heute durchgehalten.

Antwort von Susann Jordan, verfasst am 26.03.2021

Meinen Glückwunsch

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